E-Mobil

Elektroautos im alpinen Härtetest

Auch Elektroautos wollen hoch hinaus. Der ultimative Rallye-Test beweist: Im kleinen Gang meistern sie alle Gebirgspässe. Die brandneuen Elektroautos bestanden diese Herausforderung auf den hochalpinen Straßen mit Bravour. Die Landschaft ist nicht nur traumhaft schön, sie bietet den Automobil-Herstellern auch einen werbewirksamen Auftritt für ihre Elektroautos. Im Montafon vor dem Gipfel des gewaltigen Piz Buin mit seinen 3 000 Metern Höhe werden die unterschiedlichen Stromer von BMW, Mercedes, Smart und VW perfekt in Szene gesetzt.

Neben heute zu kaufenden elektrisch betriebenen Pkw nehmen an sollchen E-Rallyes auch Fahrzeuge teil, die noch nicht auf dem Markt sind, etwa die Mercedes B-Klasse Elektric Drive mit Brennstoffzellen-Technik oder das Konzeptauto Step2 von Schaeffler, das als reines Elektrofahrzeug 50 kW Dauerleistung (zeitweilig 70 kW) und maximal 170 Newtonmeter bringt sowie mit einem Zwei-Gang-Getriebe ausgerüstet ist.

Eigentlich bräuchten E-Autos beziehungsweise ihre elektrisch betriebenen Motoren gar keine Getriebe, weil die Antriebsleistung über die Zufuhr von mehr oder weniger Strom geregelt wird. Aber die Effizienz eines Elektroantriebs sei durch die Verknüpfung mit einem Getriebe um rund sechs Prozent deutlicher zu steigern als ein vergleichbares E-Fahrzeug mit einem Gang, erklärte Uwe Wagner, Leiter F&E Automotive bei Schaeffler.

"Mit einer Schaltung zwischen zwei Gängen, einer kurzen Übersetzung für hohe Zugkraft und einer langen für gute Gesamtwirkungsgrade auch bei höheren Fahrgeschwindigkeiten bieten wir eine höhere Dynamik ,und gleichzeitig erreichen wir höhere elektrische Reichweiten", so Wagner. "Nach ersten Analysen des Antriebes im Bergbetrieb sehen wir den Wirkungsgradvorteil des Zwei-Gang-Konzeptes bestätigt."

Und wie schlug sich der Schaeffler-Demonstrator auf der Rallye gegen starke Serienkompetenz? Das Team belegte einen der hinteren Plätze. Doch "angesichts der überaus positiven Testergebnisse sind wir sehr zufrieden" sagte Wagner, "weil das Hauptaugenmerk auf die Erprobung des Antriebes mit dem Synchronmotor der Schaeffler-Tochter INA - Drives & Mechatronics (IDAM) lag".

Wolfgang Pester

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