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Nichts Neues aus München: BMW jagt die globale Pole Position

BMW gehört zu den erfolgreichsten Autobauern der Welt, die Weichen sind weiter auf globales Wachstum gestellt. Um diesen Ambitionen gerecht zu werden, haben die Bayern einen ehrgeizigen Plan aufgestellt. Facelifts und ganz neue Gesichter kommen in kurzen Abständen auf den Markt, vor allem in den nicht-deutschen Regionen soll der Absatz weiter erhöht werden.

Neu und gebraucht: BMW hoch im Kurs

BMWs Hybrid-Sportler i8 ist noch nicht auf dem Markt, da ist schon vom i9 die Rede. Und das ist nur eines von vielen Beispielen, denn BMW kennt aktuell keine falsche Bescheidenheit, wenn es um große Ankündigungen geht. Z2 Roadster, neuer X6, Stärkung der 5er-Reihe – schon Anfang 2013 kündigte man 25 neue Modelle innerhalb der nächsten zwei Jahre an. Das macht sich auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt bemerkbar. BMWs sind dank Online Portalen wie carsale24.de stark gefragt, wo Besitzer ihre Gebrauchtwagen verkaufen können. Dadurch wechseln die Autos mit dem weißblauen Emblem noch schneller den Halter als ohnehin schon.

Elektrizität spielt immer größere Rolle

Der i3 ist zumindest in München schon häufig zu sehen, der 1er ActiveE ebenfalls. BMW fährt mehrgleisig und bringt neben klassischen Premium-Modellen auch Innovationen auf den Markt. Für diesen Zweck wurde sogar eine eigene Submarke geschaffen: Unter dem Namen BMWi werden künftig alle E-Autos des Konzerns laufen, die Ausgliederung betont den Stellenwert des Segments. Ganz neu ist dieses Vorgehen nicht: Mit der M GmbH hat BMW schon seit Jahrzehnten seinen hauseigenen Sportwagenhersteller, die Konkurrenz macht es nicht anders, etwa Audi mit der quattro GmbH.

Der Plan: mit E-Technik China erobern

BMW bezeichnet den i8 als den „progressivsten Sportwagen der Welt“. Zumindest in Sachen Design würden viele Außenstehende das bestätigen. Alleine die Optik des Sportlers reicht Ästheten als Kaufargument, dabei gerät schnell in Vergessenheit, dass der i8 vor allem eines ist: ein Technologieträger. Diese Technologie soll die Marke im lukrativen Fernost-Markt weiter bestärken, allen voran in China. Das Reich der Mitte steht auch bei anderen deutschen Marken seit Jahren im Fokus; sowohl Audi als auch VW und Mercedes orientieren sich immer stärker an der chinesischen Käuferschaft. BMW versucht es nun mit E-Fahrzeugen. Allerdings: Die eigentlich wichtigste Eigenschaft der Elektroaggregate, nämlich das nahezu emissionsfreie Fahren, dürfte bei vielen Chinesen nicht unbedingt als Argument ankommen. Dort sind vor allem schicke Limousinen und SUVs gefragt; Autos, denen man ihren Status direkt ansieht.

Sonderrolle für den i8?

Vor dem Hintergrund der asiatischen Kaufmoral könnte der i8 das perfekte Einstiegsmodell sein. Schon Porsche hat mit dem 918 Spyder vorgemacht, wie sich atemberaubendes Design mit ebenso beeindruckender Innovation kombinieren lässt. Allerdings konnte der i8 im Praxistest bislang nicht alle Kritiker überzeugen. Dabei geht es weniger um die Fahreigenschaften, sondern vielmehr um negative Merkmale im Alltag, etwa zu wenig Kofferraum-Volumen, schwieriger Einstieg in engen Parklücken oder zu komplizierter Ölwechsel. Design-Enthusiasten mit dem nötigen Kleingeld wird all das nicht abschrecken, aus BMW-Sicht bleibt zu hoffen, dass die chinesische Oberschicht das genauso sieht.

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