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Carsharing - Mengenmäßig wenig relevant

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  • 29. August 2014, 11:52 Uhr
  • Thomas Schneider (vm)

Carsharing ist momentan in. Das organisierte Autoteilen verzeichnet in Deutschland seit Jahren enorme Wachstumsraten. Der Anteil am Automarkt insgesamt ist jedoch marginal. Fast 150 Milliarden Euro hat der Neu- und Gebrauchtwagenhandel im vergangenen Jahr umgesetzt. Die aktuell etwa 150 Carsharing Anbieter kommen dagegen laut einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Progenium lediglich auf einen Umsatz von rund 100 Millionen Euro. Und auch die traditionelle Autovermietung übertrifft mit etwa zwei Milliarden Euro Umsatz das Carsharing um ein Vielfaches.

Eine wirkliche Konkurrenz für den Autohandel und die Vermieter ist Carsharing demnach nicht. Und das wird sich auf absehbare Zeit auch nicht ändern. Für 2017 geht die Studie zwar von einer Verdopplung des Carsharing-Umsatzes auf knapp über 200 Millionen Euro aus. Doch auch das wäre nur ein Bruchteil von gerade mal 0,25 Prozent des aktuellen Jahresumsatzes im klassischen Autohandel. Mit ihrer Prognose widerspricht die Progenium-Studie laut "kfz-betrieb" Einschätzungen, wonach innovative Miet- und Nutzungsformen des Automobils den klassischen Autoverkauf ersetzen oder ernsthaft "kannibalsieren" würden. Dazu Studienleiter Dr. Simon Springmann: "Beim Auto heißt die Formel der Zukunft gesamtgesellschaftlich gesehen Nutzen und Besitzen, nicht Nutzen statt Besitzen."

Der Carsharing-Branche stehe allerdings ein zunehmender Wettbewerb bevor, weil sich eine Vielzahl an Anbietern um die Kunden streitet. Darunter sind traditionelle Anbieter wie Flinkster, Cambio oder Stadtmobil. In den vergangenen Jahren sind jedoch neue Carsharing-Anbieter dazugekommen - vor allem aus den Reihen der Automobilhersteller. Mit teilweise gutem Erfolg: Mercedes mit Car-2-Go und BMW mit Drive Now haben nach eigenen Angaben in einigen Städten die Gewinnschwelle bereits erreicht. "Für den Markt hat der Eintritt der finanzstarken Schwergewichte nachhaltige Folgen. Die Branche wird sich weiter professionalisieren, was zu einem verstärkten Ausleseprozess führen wird", sagt Springmann.

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