Sicherheit & Verkehr

HU: Elektrik und Bremsen sind nach wie vor die Schwachpunkte

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  • 16. September 2014, 16:06 Uhr

Die Gesamtzahl der Pkw-Mängel bei der Hauptuntersuchung (HU) ist leicht rückläufig. Dies geht aus dem aktuellen GTÜ-Mängelreport für das erste Halbjahr 2014 hervor. Damit sind weniger Fahrzeuge mit Mängeln unterwegs als noch im Vorjahreszeitraum. Über 60 Prozent der von der Stuttgarter Prüforganisation untersuchten 2,1 Millionen Pkw absolvierten die periodische HU ohne erkennbare technische Mängel.

Die Gesellschaft für Technische Überwachung führt den Rückgang der mängelbehafteten Fahrzeuge sowie die zunehmende Zahl mängelfreier Pkw unter anderem auf ,,ein gestiegenes Wartungsbewusstsein" mit regelmäßiger Inspektionen zurück. ,,Auch die stetig verbesserte Produktqualität der Autos leistet hier ihren Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit", stellt Rainer Süßbier, Technischer Leiter der GTÜ, fest.

Bei den von der GTÜ im ersten Halbjahr 2014 untersuchten Pkw waren über alle Altersklassen hinweg 39,2 Prozent mit Mängeln unterwegs. 22,7 Prozent der Fahrzeuge wiesen erhebliche Mängel auf oder waren verkehrsunsicher. 60,8 Prozent der geprüften Autos erhielten die Plakette ohne Beanstandung.

Deutlich werden die Unterschiede bei der Mängelhäufigkeit beim Vergleich nach Altersklassen: Waren bis drei Jahre rund neun Prozent der Pkw mit Mängeln auf der Straße, stieg die Zahl bei sechs bis sieben Jahre auf rund 30 Prozent und erreichte mit mehr als neun Jahre den Spitzenwert von über 55 Prozent. Vor allem bei den Bremsen, der Elektrik und Beleuchtung stellten die Prüfingenieure zahlreiche sicherheitsrelevante Defizite fest. Nach Berechnungen der GTÜ fahren von den 43,9 Millionen in Deutschland zugelassenen Pkw 8,6 Millionen mit Bremsenmängeln und 13 Millionen mit Beleuchtungs- und Elektrikmängeln auf den Straßen. Im Verkehrsalltag bedeutet dies, dass jeder fünfte Pkw mit Mängeln an der Bremsanlage unterwegs ist.

Besonders ältere Fahrzeuge schneiden bei der Hauptuntersuchung überproportional schlecht ab.
Während die Prüfer bei 100 Autos mit einem Alter bis drei Jahre zwölf Mängel fanden, spürten sie in der Altersklasse über neun Jahre 160 Mängel auf - das ist mehr als das Dreizehnfache.

Spitzenreiter über alle Altersklassen hinweg ist mit 29,7 Prozent die Mängelgruppe ,,Beleuchtung und Elektrik". Auf Platz zwei folgen Mängel an der ,,Bremsanlage" mit 19,5 Prozent. Den dritten Platz belegten die Umwelt belastenden Mängel wie Ölverlust, Lärmentwicklung, Abgase und ähnliches. Auf Platz vier liegen ,,Achsen, Räder, Reifen, Aufhängungen" mit 14,8 Prozent und auf Rang fünf landen mit 9,2 Prozent Mängel an ,,Fahrgestell, Rahmen und Aufbau". (ampnet/jri)

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