Sicherheit & Verkehr

GTÜ: Fast jeder zweite Transporter mit Mängeln unterwegs

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  • 23. September 2014, 08:50 Uhr


Auf Deutschlands Straßen sind vergleichsweise mehr Nutzfahrzeuge mit technischen Mängeln unterwegs als Personenwagen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Mängelstatistik der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ), die heute zu Beginn der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover (- 2.10.2014) vorgelegt wurde. Sorgenkinder bei der amtlichen Hauptuntersuchung (HU) mit überdurchschnittlich vielen Mängeln sind die Transporter bis 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. In dieser Fahrzeugklasse wiesen 2013 knapp die Hälfte aller von der GTÜ untersuchten Fahrzeuge Mängel auf - 27,3 Prozent sogar erhebliche oder waren gar verkehrsunsicher. Nur rund 52 Prozent der Transporter erhielten bei der HU ohne Beanstandung die Prüfplakette. Lediglich die kleinen Transporter und Lieferwagen bis 3,5 Tonnen schnitten hier etwas besser ab.

Hohe jährliche Kilometerleistungen und häufig schlechte Wartung sind die Hauptursachen für das schlechte Abschneiden der leichten Nutzfahrzeuge, stellt die GTÜ fest. Besonders Kurier-, Express- und Paketdienstfahrzeuge (KEP) fallen wegen ihrer hohen Beanstandungsquote schon in den ersten Jahren auf. Termindruck, hohe Einsatzfrequenz sowie eine verschleißintensive Fahrweise drücken diesen Fahrzeugen ihren Stempel auf. Vor allem überdurchschnittlich viele Mängel an der Bremsanlage mussten die GTÜ-Prüfingenieure bei der Untersuchung dieser Fahrzeuge feststellen. Grundsätzlich müsse aber berücksichtigt werden, dass ein gewerblicher Transporter in der Regel im Vergleich zum Pkw ein Vielfaches an Kilometern pro Jahr zurücklegt, meint die Stuttgarter Prüf- und Sachverständigenorganisation.

Platz eins der Mängel bei allen Transportern nimmt nach wie vor ,,Beleuchtung und Elektrik" mit 27,2 Prozent ein, gefolgt von ,,Umweltbelastung" (Motorabgase, Ölverlust, Lärmentwicklung etc.) mit 13,5 Prozent. Die Plätze drei und vier belegen die Bremsanlage mit 13,2 Prozent und ,,Achsen, Räder, Reifen und Aufhängungen" mit 10,3 Prozent. Auf Platz fünf landet der Bereich Fahrgestell, Rahmen und Aufbau mit neun Prozent.

Im GTÜ-Mängelvergleich wird der Unterschied zwischen jungen und alten leichten Nutzfahrzeugen besonders deutlich. Während die Prüfer bei leichten Nutzfahrzeugen mit einem Alter von bis drei Jahren an 100 Transportern rund 40 Mängel fanden, spürten sie in der Altersgruppe über neun Jahre 162 Mängel pro 100 Fahrzeuge auf. Hier bekommt nicht einmal jeder dritte geprüfte Transporter im ersten Anlauf die Plakette. Zum Vergleich: Bei den Pkw bis drei Jahre wurden zehn Mängel festgestellt, in der Altersgruppe über neun Jahre 100 Mängel. (ampnet/jri)

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