Bugatti-Show: Die Legende lebt

Das Beste hat sich Bugatti bis ganz zum Schluss aufgehoben: Der Sportwagenhersteller zeigt auf dem Pariser Autosalon das sechste und finale Modell seiner sogenannten "Legenden-Edition". Und wie könnte es anders sein? Die letzte "Legende" ist natürlich Firmengründer Ettore Bugatti gewidmet. Auf den Straßen dieser Welt werden die luxuriösen Karossen kaum zu sehen sein: Denn von jedem Sondermodell wurden nur jeweils drei Exemplare gebaut.

Und der Preis? Etwa zwei Millionen Euro pro Stück. Für Bugatti-Sammler ist das wohl eher von untergeordneter Bedeutung. Denn alle 18 Fahrzeuge waren bereits vor der Präsentation des letzten Modells verkauft. Wahrscheinlich stehen sie jetzt in der Garage eines russischen Oligarchen oder eines arabischen Scheichs. Oder der Sultan von Brunei hat sich gleich alle 18 Fahrzeuge unter den Nagel gerissen. Denn ihm gehört die größte Sport- und Luxuswagen-Sammlung der Welt, für deren standesgemäße Benutzung er eigens eine Rennstrecke auf seinem Palastgelände bauen ließ. Der einst reichste Mann der Welt hat gleich mehrere riesige Parkhäuser für die Unterbringung seines persönlichen Fuhrparks errichten lassen: Es soll sich Schätzungen zufolge um 3 000 Fahrzeuge bis 5 000 Fahrzeuge handeln, darunter befinden sich auch unzählige Einzelanfertigungen der renommiertesten Autohersteller der Welt.

Was genau hat es mit der "Legenden-Edition" auf sich? Bugatti ehrt damit wichtige Persönlichkeiten und Fahrzeuge der Unternehmens-Geschichte. Vor einem Jahr präsentierte der Supersportwagenhersteller in Kalifornien zum Auftakt der Serie das Legenden-Modell "Jean-Pierre Wimille". Darauf folgten "Jean Bugatti" auf der IAA in Frankfurt und "Meo Costantini" auf der Dubai Motorshow. In diesem Jahr wurde mit den Weltpremieren von "Rembrandt Bugatti" auf dem Automobil-Salon in Genf und "Black Bess" auf der Auto China in Peking die Serie fortgesetzt. Jetzt folgte die finale Legende "Ettore Bugatti".

"Die Legenden-Edition ist eindrucksvoller Teil der Erfolgsgeschichte des Veyron. Jetzt ist der Veyron auf der Zielgeraden. Weniger als 20 Fahrzeuge überhaupt sind noch für Kunden verfügbar" sagte Bugatti-Präsident Wolfgang Dürheimer. Der zurzeit leistungsstärkste, schnellste und teuerste Serien-Supersportwagen der Welt ist insgesamt auf 450 Exemplare limitiert - 300 bereits ausverkaufte Coupés sowie 150 Roadster. Wenn alle Veyron gebaut sind, wird Bugatti das nächste Kapitel aufschlagen.

Der Veyron-Roadster ist in der Tat der Wahsinn auf Rädern: Dank eines 883 kW/1 200 PS starken 8,0-Liter-W16-Motors erreicht dieser Bugatti eine Höchstgeschwindigkeit von 408,84 km/h. Den Spurt von null auf 100 km/h erledigt der seltene Flitzer in Formel-1-tauglichen 2,6 Sekunden. Und Wolfgang Dürheimer verspricht: "Auch der nächste Bugatti wird die Position an der absoluten Spitze der automobilen Welt kompromisslos übernehmen." Das wird auch der Sultan von Brunei sicher gerne hören und vorab schon mal eine Bestellung aufgeben.