Automobilproduktion

Opel: Autobau mit der Spielekonsole


Autobau per Spielekonsole: Bei Opel ist die Playstation namens "Wii" künftig ein wichtiges Lehrmittel. Denn mit der Konsole und der entsprechenden Kamera werden die Mitarbeiter in der Automobilproduktion auf neue Montageaufgaben vorbereitet. Warum dieser Schritt? Das geht schnell und ist effektiv, erklären die Rüsselsheimer. Mittels der Spielekonsole sollen wichtige Fragen des alltäglichen Arbeitsablaufes beantwortet werden: Welche Teile benötige ich, um beispielsweise einen Airbag zu montieren? Wie sehen sie aus, wo kommen sie hin und in welcher Reihenfolge werden sie eingebaut?

Und alles geht wie beim Video-Spiel: Auf einer großen Leinwand erscheint die Darstellung der Montage-Werkzeuge und der zu verbauenden Einzelteile. Der Mitarbeiter steht direkt davor und kann sich frei in alle Richtungen bewegen, da die Kamera seine Bewegungen verfolgt und auf dem Display widerspiegelt. Per Tastendruck wählt er dann eines der Bauteile aus und manövriert es mit speziellen Handbewegungen an die dafür vorgesehene Position. Die Aufgabe ist abgeschlossen, wenn alles korrekt an Ort und Stelle sitzt - eben ganz wie in einem Computerspiel.

"Wir wollen ein System, das es den Mitarbeitern ermöglicht, in ihrer gewohnten Umgebung virtuell zu trainieren", erklärt Frank Arlt, der dieses Projekt leitet. Vor drei Jahren initiierte das Unternehmen zusammen mit Partnern aus Forschung und Entwicklung das von der EU geförderte Projekt. Seither wird in Rüsselsheim rund um das virtuelle Training der nächsten Generation geforscht und entwickelt. Ab 2015 soll das System dann auch in der Praxis eingesetzt werden.

Zwar gibt es bereits virtuelle Trainingslösungen. "Deren großes Manko ist aber, dass sie den User quasi vergessen", betont Frank Arlt. "Wenn wir den Mitarbeiter nur mit Maus und Tastatur an einem Computer üben lassen, ist das nicht nah genug an der Realität."

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