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Amerikanische Sicherheitsstudie - SUV schneiden am besten ab

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  • 30. Januar 2015, 15:41 Uhr
  • Hanne Lübbehüsen/SP-X

Dass es wahrscheinlicher ist, bei einem Unfall in einem Kleinwagen zu sterben als in einem SUV, liegt auf der Hand. Wie groß der Unterschied ist, überrascht aber.

Das Verkehrssicherheitsinstitut der US-Versicherer (IIHS) hat das Todesrisiko in neueren Autos ausgewertet. Dafür legte die Organisation häufig gekaufte US-Fahrzeuge aus dem Modelljahr 2008 bis 2011 und tatsächliche Unfalldaten zugrunde. Zur besseren Vergleichbarkeit rechnen die Statistiker die Todesfälle auf jeweils eine Million zugelassener Fahrzeuge hoch.

In den neun sichersten Fahrzeugen kam im beobachteten Zeitraum 2009 bis 2012 niemand ums Leben. Im Modell mit der höchsten Todesrate, dem Kleinwagen Kia Rio, starben hochgerechnet 149 Autofahrer pro einer Million zugelassener Fahrzeuge.

Die vom IIHS zugrunde gelegten Daten geben nur Auskunft über den Fahrer, nicht über weitere Insassen. Vor allem bei kleinen und preiswerten Modellen verzeichneten die Wissenschaftler eine sehr hohe Todesrate, was nicht überrascht, da diese Autos ihre Fahrer konzeptgemäß nicht so gut schützen können wie größere. Aber auch das leistungsstarke Musclecar Chevrolet Camaro findet sich in der Liste der riskanten Fahrzeuge weit oben wieder. Ebenso die amerikanischen Ausführungen von Ford Focus und Mazda6.

Besonders sicher sind der Auswertung zufolge große Allrad-SUV wie Mercedes GL, Volvo XC90 oder Lexus RX 350, in ihnen kam kein Fahrer zu Tode. Aber auch die Mittelklasse-Limousine Audi A4 mit Allrad und das Mittelklasse-SUV Kia Sorento mit Frontantrieb schnitten besonders gut, also ohne einen einzigen Todesfall, ab.

Über alle Klassen hinweg schützten SUV ihre Insassen am besten. Das war vor einer Dekade noch anders: Da hatten die Hochbeiner mit die höchsten Todesraten, aufgrund ihrer Neigung umzukippen. Durch die umfassende Einführung des Schleuderschutzes ESP können heutige SUV ihre Vorteile im Insassenschutz - Größe, Gewicht und Höhe - besser ausspielen.

Die Wissenschaftler des IIHS zeigten sich begeistert über die hohe Geschwindigkeit, in der die Todesrate insgesamt sinkt: Noch 2009 kamen in den Fahrzeugen des Modelljahres 2008 im Schnitt 48 Fahrer pro einer Million zugelassener Autos um. 2012 waren es nur noch durchschnittlich 28 Todesfälle. Bei einer Auswertung vor acht Jahren hatte es noch keine Modelle gegeben, an deren Steuer niemand ums Leben gekommen war.

Der Anstieg der Autozahl, in denen kein Fahrer zu Tode kam, zeige, was möglich sei, so das Fazit der Wissenschaftler. Die Realisierung der Vision eines Straßenverkehrs ohne Verkehrstoten läge aber noch viele Dekaden in der Zukunft, auch, weil Änderungen in der Straßenplanung und der öffentlichen Ordnung hierfür erforderlich seien.

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