News

Fahrradtrends 2015 - Schicker strampeln

  • In NEWS
  • 1. Februar 2015, 11:43 Uhr
  • Walther Wuttke/SP-X

Wer ohne elektrische Hilfe radeln möchte, kann das in diesem Jahr besonders stilvoll. Man muss dazu kein Rennrad fahren und kann das Bike notfalls sogar falten.

Fahrräder mit elektrischer Trittunterstützung, auch E-Bikes oder Pedelecs genannt, haben sich in den vergangenen Jahren zu den Umsatzstützen des Handels entwickelt, doch die überwältigende  Mehrheit der Radfahrer bevorzugt auch heute noch die konventionelle Zweiräder. Bei rund 80 Prozent der in Deutschland verkauften Fahrräder sorgt allein die Muskelkraft ihrer Besitzer für Vortrieb, und dabei reicht die Palette vom Stadt- bis zum rasanten Rennrad und Tourer für die großen und kleinen Fluchten aus dem Alltag.

In den vergangenen Jahren haben sich das Design und die Ausstattung der Fahrräder deutlich in Richtung Coolness entwickelt. Vorbei die Zeiten, da die Einstiegsangebote der Hersteller jeglichen Chic vermissen ließen. Wer elegantes Design, kombiniert mit fortschrittlicher Technik, wollte, musste entsprechend tief in die Tasche greifen. Dies hat sich grundlegend geändert.

Beim Design rückt der Klassik-Look ohne überflüssigen Schnickschnack mit klaren und einfachen Formen wieder in den Vordergrund. Ein Beispiel für diese Entwicklung ist das Aruba (700 Euro) von Winora, das mit einer Achtgang-Schaltung, Nabendynamo und V-Bremsen beim Fachhandel steht. Mehr Fahrrad braucht in der Stadt niemand, und dank der cremefarbenen Reifen, den Alu-Schutzblechen sowie den Lederelementen ist das Rad ein echter Hingucker vor dem Café.

In diesem Segment ist auch das York (600 Euro) des amerikanischen Herstellers Felt unterwegs. Das Design lehnt sich an sportliche Klassiker an und ist mit einer Flipflop-Nabe ausgerüstet. Damit kann man ein starres und ein Freilaufritzel oder zwei unterschiedlich große Ritzel montieren und durch das Umdrehen des Hinterrads die Übersetzung wechseln. Erinnert an die Urzeiten des Radsports, und ist nicht unbedingt praktisch. Hochwertig sind die Ausstattungsdetails, zu denen Alu-Schutzbleche und der robuste Frontträger gehört, der einen Hauch Nostalgie an den Singlespeeder bringt. Beide Räder eignen sich nicht allein für die Fahrt zum Biergarten, sondern auch für den Wochenendausflug.

Ein Klassiker der besonderen Art kommt seit mehr als 25 Jahren mit unveränderter Rahmengeometrie aus London. Da, wo die Löhne richtig hoch sind, produziert Brompton unverdrossen seine Falträder - aktuell die einzigen Fahrräder, die im ICE der Deutschen Bahn mitgenommen werden dürfen, weil sie sich so klein falten lassen, dass sie die Größe eines Aktenkoffers erreichen. Der Faltspaß beginnt bei 1.225 Euro, was sich dank allen erdenklichen Individualisierungsmöglichkeiten deutlich steigern lässt. So stehen allein drei Schaltungen zur Wahl, Titanteile bringen Gewichtsreduzierung. Neu für die aktuelle Saison sind die knalligen Sonderlackierungen.

Eher dezent lackiert ist das Paratrooper Pro (1.100 Euro) der amerikanischen Radschmiede Montague, bei dem der Name Programm ist. Denn entwickelt wurde das 26-Zoll-Mountainbike ursprünglich für militärische Einsätze. Zivilisten genießen in dieser Saison die 27 Gänge des Getriebes und die 100 Millimeter-Federgabel. Für den Transport verwandelt sich das Klapprad in ein kompaktes Paket, sodass zwei Paratrooper in den Kofferraum passen und den Ausflug zu zweit ermöglichen.

Rennräder gelten als die Diven unter den Fahrrädern - Feldwege sind Gift und bei Regen verzichtet man gerne auf die Tour, weil die schmalen und profillosen Reifen vergeblich nach Grip suchen. Ausreden, die nicht mehr gelten, wenn das Felt V90F (900 Euro) im Keller steht. Die V-Serie baut auf einem Rennrad auf, rollt aber auf breiteren Reifen und wird über einen geraden Lenker gesteuert. So ausgerüstet wirkt das Felt wie ein Rennrad auf Abwegen. Trotzdem bietet das Rad sportlich-dynamische Fahreigenschaften und kann dank der vorhandenen Ösen mit Schutzblechen und Gepäckträger ausgerüstet werden. Für die Kraftübertragung ist eine 20-Gang-Schaltung von Shimano verantwortlich und verzögert wird mittels hydraulischer Scheibenbremsen.

STARTSEITE