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Konzept-Fahrzeuge auf dem Genfer Salon - Gar nicht mal so abgehoben

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  • 3. März 2015, 17:30 Uhr
  • Adele Moser/SP-X

Studie, Concept Car, Versuchswagen - wie auch immer man sie nennt, diese Fahrzeuge geben auf Messen meist einen Ausblick auf potentielle Serienmodelle und testen zugleich an, was Kunden kaufen würden. Schaut man sich auf dem Genfer Salon unter den Studien um, merkt man: sie sind in diesem Jahr häufig unspektakulär, dafür aber realitätsnah.

Sie demonstrieren all das Können ihrer Schöpfer, zeigen, was technisch machbar ist und entfernen sich meist ein Stück von der käuflichen Massenware. Manchmal verschwinden Konzeptfahrzeuge jedoch nach ihrer Präsentation wieder, ohne je als späteres Serienmodell die Hallen der Händler gesehen zu haben. Viele dieser Vorzeige-Modelle verblassen aber auch nicht im grellen Scheinwerferlicht der Ausstellungen, sondern finden sich einige Zeit später in ausgereifter Form auf der Straße wieder. Auf dem diesjährigen Genfer Automobilsalon sind es sogar die meisten.

Gut stehen die Sterne zum Beispiel für den Bentley EXP 10 Speed 6. Der luxuriöse Sportwagen wird sich wohl als künftiges Serienmodell neben dem Continental GT einordnen. Angetrieben werden soll der zweisitzige Brite von einem Hybrid-System. Damit könnte er sich vom überraschend enthüllten Superstar zum real erhältlichen Schmuckstück entwickeln.

Kein automobiles ,,One-Hit-Wonder", sondern echte Zukunftsmusik ist auch Seats erster Ausflug in die SUV-Welt. So will die spanische VW-Tochter ab 2016 mit einem eigenen Produkt an den Start gehen. Das jetzt enthüllte Concept 20V20 ist sofort als Bruder von Ibiza und Leon erkennbar, hat jedoch schärfere Sicken und ein prägnanteres Heck. Bis auf den futuristischen Innenraum gilt das große SUV mit Unterbodenschutz und viel Bodenfreiheit als seriennah.

Ebenso nah an der Serie ist auch der von Kia präsentierte Lademeister. Das Sportspace Concept könnte einen Ausblick auf die kommende Kombivariante des Optima geben. Die aktuelle Generation der Mittelklasse wird in Deutschland ausschließlich als Limousine angeboten. Schwestermarke Hyundai hat mit dem i40 Kombi bereits ein entsprechendes Fahrzeug im Portfolio.

Wie der Nachfolger des Passat-Ablegers CC aussehen könnte, ist auf dem Stand von VW sichtbar. Das viertürige Sport Coupe Concept GTE wurde deutlich progressiver gestaltet als die sonst eher zurückhaltenden Wolfsburger-Modelle und soll die Lücke zwischen Phaeton und Passat schließen. Den Antrieb übernimmt bei der Studie ein Plug-in-Hybridsystem aus zwei Elektromotoren und einem V6-Turbobenziner mit insgesamt 279 kW/380 PS. Auf den Markt kommt das Sport Coupe Concept GTE allerdings frühestens in zwei Jahren.

Nicht mehr Zeit will sich auch Suzuki mit dem Nachfolger des unermüdlichen Geländewagen Suzuki Jimny geben. Für 2017 soll das nun in Genf gezeigte iM-4 Concept als Serienmodell fester Bestandteil der Produktpalette des japanischen Allradspezialisten werden. Beim iK-2 Concept handelt es sich um einen Kleinwagen, der als praktische Alternative zum eher Lifestyle orientierten Swift positioniert wird.

Mit der Studie XR-PHEV II zeigt Mitsubishi, wie das Kompakt-SUV ASX ab 2016 aussehen könnte. Für den Antrieb sorgt eine Kombination aus einem Verbrennungsmotor und einem 120 kW/163 PS starken Elektro-Aggregat, die beide jeweils die Vorderachse antreiben. Der Verbrauch soll durchschnittlich unterhalb von zwei Litern auf 100 Kilometern liegen. Der ASX wäre damit das zweite Mitsubishi-Modell mit dieser Technik. Bereits als Plug-in-Hybrid ist das Mittelklasse-SUV Outlander PHEV erhältlich, den ein Benziner sowie zwei E-Motoren antreiben.

Konkurrenz für den Mercedes GLA kommt schon im nächsten Jahr von Nissans Nobeltochter Infiniti. Das QX30 Concept nutzt zwar die Technik des GLA, sieht aber deutlich bulliger und kräftiger aus. Auf die Straße kommt der robuste Japaner mit Dachgepäckträger und Offroad-Beplankung aber sicherlich etwas geglätteter.

Weniger futuristisch und mehr an den europäischen Geschmack angepasst wird die Kleinwagenstudie Nissan Sway, die bald als neue Generation des Micra über die Straßen rollt. Gebaut wird er nicht mehr in Thailand, sondern bei Renault in Frankreich. Die technische Basis teilt er sich daher mit dem Renault Clio.

Nach dem Coupé-Konzept Prologue stellt Audi auf dem Genfer Salon eine Kombi-Version des Design- und Technologie-Trägers vor. Die 5,11 Meter lange Studie Prologue Avant hat ein flach abfallendes Kombi-Heck, ähnlich dem des Mercedes CLS Shooting Brake. Deutlich näher an der Serie ist allerdings der Q7 E-Tron, den nun mit Plug-in-Antrieb kommt.

Weniger Chancen auf ein ,,Go" zum Serienmodell hat dagegen der wuchtige Mercedes 4x4 hoch 2. Maximal in einer Kleinserie könnte es die Geländewagen-Studie zu gut betuchten Weltentdeckern und Liebhabern automobiler Exoten schaffen.

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