Oldtimer

Risiko beim Klassiker-Kauf - Gefälschte Oldtimer im Kommen

  • In OLDTIMER
  • 27. März 2015, 16:22 Uhr
  • Hanne Lübbehüsen/SP-X

Gefälschte Handtaschen, Uhren oder Gemälde - alles im Umlauf. Aber gefälschte Autos? Werden immer mehr, warnen Sachverständige.

Die wachsende Oldtimer-Fangemeinde und eine Investitionsflucht in Sachwerte sorgen dafür, dass automobile Klassiker immer teurer werden. Das zieht offenbar Fälscher an: Die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) warnt vor vermeintlichen Baureihen-Topmodellen, die sich nur bei ganz genauem Hinsehen als gefälscht herausstellen.

Als die Fahrzeughersteller in den 1960er- und 1970er-Jahren ihr Produktportfolio erweiterten, boten sie neben Basismodellen verstärkt Baureihen-Topmodelle wie BMW 2002 ti, 911 Carrera RS 2,7 oder NSU TT/TTS an, die heute bei Liebhabern besonders begehrt sind. Und deshalb zunehmend zusammengestückelt werden.

Dabei muss man unterscheiden: Ein Basismodell kann mit den entsprechenden Teilen heute noch zum Topmodell aufgerüstet werden. Derartige Umbauten sind in der Regel zulässig und verhindern die Einstufung des Fahrzeugs als Oldtimer nicht. Die ursprüngliche Fahrzeug-Ident-Nummer (FIN) wird unverändert belassen, so ist jederzeit erkennbar, dass der Klassiker umgebaut wurde.

Allerdings beobachten die GTÜ-Sachverständigen, dass immer häufiger Original-Kfz-Briefe der Topmodelle ohne Fahrzeug zum Kauf angeboten werden. Hat ein ,,Umbauer" einen solchen vorliegen, ist offenbar für nicht wenige die Versuchung zu groß, das umgebaute Fahrzeug mit der zum Brief passenden FIN zu versehen und dadurch den Wert des Fahrzeugs zu vervielfachen.

Eine gefälschte FIN erkennt man nach Angaben der Sachverständigen zum Beispiel daran, dass Schlagtiefe und Gravur vom Original abweichen. Schwieriger erkennbar wird die Fälschung, wenn zum Beispiel beim Porsche 911 ein Stück des Gepäckraumbodens mit der original eingeschlagenen FIN in das Fahrzeug eingebaut wird. Da die verräterischen Teile meist überlackiert sind, kann man die Täuschung hier nur schwer erkennen.

Deshalb sollte ein Käufer darauf achten, dass die Fahrzeughistorie lückenlos nachvollziehbar dokumentiert und außerdem die Lackierung im Bereich der FIN im Auslieferungszustand ist. Ist die Karosserie erkennbar umfangreich ,,restauriert" und die Historie unvollständig, ist das Risiko einer Fälschung extrem hoch, warnt die GTÜ.

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