CES Asia 2015 in Shanghai - Zum Auftakt bunt

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  • 26. Mai 2015, 10:09 Uhr
  • Patrick Broich/SP-X

Nun hat die Consumer Electronics Show also ihr zweites Standbein und ist neben Las Vegas ab sofort auch in China vertreten. Die erste Messeausgabe in der Metropole Shanghai präsentiert sich mit bunt gemischten Gadgets für Technik-Freaks und auch ein bisschen für Autofans.

Um eines vorwegzunehmen: Der gemeine Autofan sollte keine Reisestrapazen auf sich nehmen, nur um die nagelneue Consumer Electronics Show (CES) in Shanghai zu besuchen. Denn wie auch der Klassiker in Las Vegas hat die erste chinesische Ausgabe vorwiegend Computer-Nerds im Visier. Erstmals dieses Jahr zeigen hier immerhin 250 Hersteller - meist Technikfirmen wie Software-Entwickler und IT-Spezialisten, was möglich ist in Sachen 3D-Printing, Spiele, Prozessortechnik, Sound und Smartphone. China und auch andere asiatische Länder gehören schließlich zu den rasant wachsenden Märkten mit immer stärkerer Kaufkraft - da liegt es für die Digital-Industrie nahe, auch vor Ort Präsenz zu zeigen mit ihren Produkten für morgen und übermorgen.

Auch die Autohersteller binden genau solche Produkte immer stärker in ihre Fahrzeuge ein. Infotainment, Konnektivität und auch leistungsstarke Rechner für die Komponentensteuerung beim automatisierten Fahren sind nicht mehr wegzudenken. Dennoch ist der Auftritt der Automotive-Industrie auf der CES mit gerade einmal vier Konzernen eher mau. Wie schon in Las Vegas zeigt Audi auch in Shanghai eine beeindruckende Präsenz. So erfährt der Besucher neben den Aktivitäten im Bereich des pilotierten Fahrens auch etwas über das neuartige Audi-Tablet. Mit dessen Hilfe lassen sich zahlreiche Fahrzeugfunktionen per Gestensteuerung beherrschen, und um höchstmögliche Flexibilität zu gewährleisten, kann der mobile Bildschirm beim Ausstieg einfach mitgenommen werden. Nebenbei dient er auch dem Entertainment der Fondpassagiere, indem darüber Filme und Musik abgespielt werden können - im neuen Q7 mit sattem 3D-Sound.

Darüber hinaus gibt es Licht-Innovationen zu bestaunen - demnach führt mittelfristig kaum ein Weg an der Lasertechnologie vorbei. Und natürlich die Vernetzung. Zusammen mit der chinesischen Netzwerk-Firma Baidu möchte Audi seinen chinesischen Kunden künftig ein spezifisches LTE-Angebot unterbreiten, damit diese im Auto ein breites Informationsspektrum genießen und nutzen dürfen für ebenso banale wie in der Staumetropole hilfreiche Dinge wie Navigation, Verkehrsflussinfos und Entertainment. Das leistungsstarke Netz garantiert zudem extrem schnelles Internetsurfen.

Mercedes, in Shanghai mit der autonom fahrenden Studie F 015 präsent, wird die Vernetzung zwischen Fahrzeug und Außenwelt ebenfalls über den Suchmaschinen-Spezialisten Baidu bewerkstelligen.

General Motors schwört auch in China auf OnStar. Das ist ein System, bei dem die Verantwortlichen auf Callcenter setzen, um die Fahrer nicht einem Großrechner zu überlassen. Ein Ruf genügt, und die Dame oder der Herr am anderen Ende der Verbindung gibt Restaurant-Tips oder verständigt den Notdienst bei einem außerplanmäßigen Defekt. Freilich ist diese Idee nicht neu, doch möchte der Hersteller diesen Hauch von Exklusivität auch in die bürgerliche Fahrzeug-Kategorie bringen. Diesen Service setzt Opel künftig auch in Europa ein. Eine entsprechende App hilft online dabei, den Fahrzeugstatus in Sachen Fehlermeldungen oder Füllstände abzufragen, nach Parkplätzen zu suchen sowie die Türen aus der Ferne zu verriegeln. Selbst die Anbindung an Apples neuestes Kind, die gerade ausgelieferte Watch, ist möglich. Nur Apple selbst sucht man wie die meisten Autohersteller vergebens auf der Consumer Electronics Show. Aber 2015 wird nicht die letzte CES gewesen sein, und die Party in China beginnt ja gerade erst richtig.

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