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Smart Fortwo und Forfour DCT Turbo - Die kann man abnicken

  • In AUTO
  • 30. Juni 2015, 13:12 Uhr
  • Hanne Lübbehüsen/SP-X

Der Smart ist jetzt richtig gut zu fahren - und nicht nur gut zu parken. Zum Glück geht letzteres auch noch.

In seiner dritten Generation ist der Smart Fortwo erwachsen geworden, sofern man diese Eigenschaft auf ein immer noch sehr kleines, sehr buntes Auto beziehen kann. Zur größeren Souveränität des Zweisitzers auf der Straße hat nicht zuletzt das Doppelkupplungsgetriebe, also die neuen Automatik, beigetragen. Auch der Viersitzer Forfour profitiert von dem Upgrade.

Nach der Einführung der neuen Modelle mit der Fünfgang-Handschaltung sind Fortwo (je nach Ausstattungslinie zwischen 1.000 und 1.275 Euro Aufpreis) und der Viersitzer Forfour (1.150 bis 1.425 Euro) seit Ende Mai mit dem twinamic-Getriebe bestellbar, im Juli werden die ersten Modelle ausgeliefert. Das Doppelkupplungsgetriebe ist mit den beiden größeren Motoren kombinierbar.

Mit der Einführung der neuen Automatik reagiert Smart auf immer mal wieder geäußerte Kritik am zuvor eingesetzten, technisch einfacheren automatisierten Schaltgetriebe. Das Doppelkupplungsgetriebe zeichnet sich durch eine geschmeidige Schaltung ohne Zugkraftunterbrechung aus. Zugkraftunterbrechung, die beim automatisierten Schaltgetriebe auftritt, ließ die bisherigen Smart-Fahrer bisweilen ungewollt ,,nicken" ließ.

Ob man im Kleinstwagen-Segment ein aufwändiges Doppelkupplungsgetriebe braucht - andere Fahrzeuge der Klasse wie VW Up oder Toyota Aygo haben automatisierte Schaltgetriebe -, hat man bei Smart in der Entwicklungsphase länger diskutiert. Ausschlaggeben dürfte auch gewesen sein, dass Kunden in China - derzeit nach Deutschland zweitgrößter Markt für Smart, künftig wohl größter -, die vorherige Getriebe-Art zu unkomfortabel fanden.
Die Kombination aus dem stärksten Aggregat, dem 66 kW/90 PS-Turbobenziner im Heck, und der neuen Automatik machte beim Fortwo in einer ersten Testfahrt eine fast durchweg gute Figur. Butterweich und fast unmerklich spielte sich der Automat durch die Gänge. Der Smart ist jetzt richtig gut zu fahren - und nicht nur gut zu parken. Letzteres geht weiterhin, es bleibt bei 2,69 Metern Kürze, der Wendekreis ist mit 6,95 Metern sogar kleiner geworden.

Im städtischen Geschwindigkeitsbereich bis gut 50 km/h reagiert der Fortwo mit DCT angemessen schnell auf Gasbefehle und ist dadurch deutlich souveräner und agiler als der Vorgänger. Einzig bei höheren Geschwindigkeiten ist noch ein Hauch Schläfrigkeit zu spüren, wenn sich das DCT nach dem Gasbefehl eine Gedenksekunde nimmt, um runterzuschalten. Dann heult auch der Dreizylinder auf, der ansonsten in angemessener Lautstärke seinen Dienst verrichtet. Mit 4,1 Litern Normverbrauch auf 100 km ist der Fortwo geringfügig sparsamer als das Handschaltungs-Pendant. Dem Viersitzer Forfour steht die neue Automatik ebenfalls gut zu Gesicht, auch er lässt sich sehr souverän in der genannten Motor-Getriebe-Kombination bewegen. 4,2 Liter pro 100 km benennt das Datenblatt als Normverbrauch.

Mit Preisen von mindestens 13.000 Euro für den Fortwo mit 66 kW/90 PS und twinamic und mindestens 13.875 Euro für den Forfour in dieser Kombination liegen die Smarts über den Wettbewerbern. Teils konzeptbedingt (Fortwo - kurz bauen ist teuer), teils aber auch, weil Smart sich als Premium-Marke versteht. Die Zielgruppe scheint der das nicht zu stören, 80 Prozent der Fortwo werden nicht in der Basis-Version bestellt, die unter anderem Servolenkung, Tempomat mit Limiter oder Funkfernbedienung an Bord hat.

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