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Honda HR-V: Quadratur des Kreises

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  • 30. Juni 2015, 15:18 Uhr
  • Lars Wallerang (vm)

Die schnittige Dachlinie eines Coupés vereint der neue Honda HR-V mit dem bequemen Einstieg und dem geräumigen Ladevolumen eines SUV. Ganz heimlich ist das kompakte Crossover-Fahrzeug ein Viertürer: Die Griffe zu den äußerlich kaum sichtbaren Fond-Türen verstecken sich in der C-Säule.

Die schnittige Dachlinie eines Coupés vereint der neue Honda HR-V mit dem bequemen Einstieg und dem geräumigen Ladevolumen eines SUV. Ganz heimlich ist das kompakte Crossover-Fahrzeug ein Viertürer: Die erst auf den zweiten Blick sichtbaren Griffe zu den Fond-Türen verstecken sich in der C-Säule.

Vor der Entwicklung des Neulings hat der japanische Autobauer Marktforschung betrieben und herausgefunden, dass die anvisierte jugendliche Zielgruppe alles auf einmal haben wollte: sportliches Aussehen, Eleganz, Komfort und viel Stauraum. Mit dem HR-V gelang nun so etwas wie die Quadratur des Kreises. Das kompakte SUV wirkt von außen recht klein, bietet aber im Innenraum jede Menge Platz. Für die Mitnahme sperrigen Gepäcks hat Honda seine aus anderen Modellen bereits bekannten Magic Seats eingebaut. Das sind Rücksitze, deren Sitzflächen wie ein Kinosessel nach oben klappen. Dadurch lässt sich im Fond mal eben ein Fahrrad abstellen. Und bei umgeklappten Rückenlehnen passt ins Gepäckabteil gar ein langes Surfbrett.

Der Insasse fühlt sich in dem Fahrzeug geborgen, das gilt insbesondere für die Bewohner des Cockpits. Die ungewöhnlich hohe Mittelkonsole wirkt wie ein Schutzwall. Das Design des Armaturenbretts verschafft unterdessen den Eindruck von Breite, was die Anmutung beachtlicher Fahrzeuggröße suggeriert. Für das Wohlbefinden der Passagiere sorgt auch eine neuartige Schalldämmung, beispielsweise durch die Ausstattung der Radkästen mit Materialien, die Geräusche absorbieren.

Der Dieselmotor, der auch den Honda Civic antreibt, macht allerdings aus seiner Selbstzünder-Identität keinen Hehl und rumort bei Belastung recht geräuschvoll und grobkörnig drauflos. Dafür verbindet der Antrieb gute Beschleunigungswerte mit geringem Verbrauch. Fahrleistungen, die früher einmal ein 2,2-Liter-Motor generierte, werden nun aus 1,6 Litern Hubraum herausgekitzelt. 88 kW/120 PS leistet das Aggregat. Und in gut zehn Sekunden beschleunigt das Dieselfahrzeug von Tempo 0 auf 100 km/h. Das sind keine Sportwagen-Werte, doch im Alltag kommt der Fahrer flott voran.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Abstimmung des Sechsgang-Schaltgetriebes. Die Gänge lassen sich zwar geschmeidig einlegen, doch herrschen zwischen dem ersten und zweiten Gang recht hohe Drehzahl-Kontraste. Man muss den ersten Gang schon recht weit hochziehen, um nach dem Wechsel in den zweiten nicht allzu niedertourig zu fahren. Oberhalb von 2000 Umdrehungen ist die Welt des Motorlaufs aber völlig in Ordnung, und das Fahrzeug beschleunigt sehr souverän. Der 1.6 i-DTEC Motor wird exklusiv bei Honda Modellen in Europa angeboten. Bei dem Common-Rail-Turbodiesel tragen zahlreiche Systeme zur Verringerung der Reibung, der Verbesserung der Emissionswerte und Optimierung der Kraftstoffeffizienz bei.

Noch etwas eindrucksvoller als der Antrieb ist das Handling. Direkt ansprechende Lenkung, saubere Spurtreue und ein für die Klasse smarter Wendekreis von 10,6 Metern machen Serpentinenfahrten zur puren Freude. Zudem ist das präzise Fahrwerk noch sehr komfortabel gefedert - auch hier gelang Honda ein überzeugender Kompromiss: aus sportlicher Straßenlage und weicher Abfederung von Unebenheiten.

Das leer 1,4 Tonnen schwere Fahrzeug erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 192 km/h und verbraucht auf 100 Kilometern im Schnitt etwa 4,2 Liter Dieselkraftstoff. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von 104 g pro km. Die Preisliste startet für den Diesel bei 22.290 Euro. Der Benziner kostet mindestens 19.900 Euro. Von September an steht der neue Honda HR-V beim Händler.

Lars Wallerang

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