Oldtimer

Gipfeltreffen der Auto-Legenden

  • In OLDTIMER
  • 29. Juli 2015, 10:11 Uhr
  • Ralf Loweg (vm)

Mercedes dreht das Rad der Zeit zurück: Beim Gipfeltreffen der edelsten Automobile der Welt erinnert der Stuttgarter Autobauer an die großen Erfolge auf der Rennstrecke. Zu Ehren des Rennfahrers Sir Stirling Moss schickt Mercedes-Benz Classic vom 13. bis 16. August die Rennsport-Ikonen 300 SLR und W 196 R aus dem Motorsportjahr 1955 zur Autoschau Concours d'Elegance nach Pebble Beach in Kalifornien.


Mercedes dreht das Rad der Zeit zurück: Beim Gipfeltreffen der edelsten Automobile der Welt erinnert der Stuttgarter Autobauer an die großen Erfolge auf der Rennstrecke. Zu Ehren des Rennfahrers Sir Stirling Moss schickt Mercedes-Benz Classic vom 13. bis 16. August die Rennsport-Ikonen 300 SLR und W 196 R aus dem Motorsportjahr 1955 zur Autoschau Concours d'Elegance nach Pebble Beach in Kalifornien. Ein seltener Mercedes-Benz C 111 rundet den Auftritt ab.
Und Sir Stirling Moss gibt sich selbst die Ehre und kommt ebenfalls nach Pebble Beach. Der Brite eröffnet im Mercedes-Benz 300 SL "Gullwing" (W 198) das Feld der Tour d'Elegance. Chauffiert wird er von einem ebenfalls berühmten Rennfahrer: Jochen Mass. Zu dessen größten Erfolgen zählt der Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans im Jahr 1989 im Sauber-Mercedes C 9 gemeinsam mit Manuel Reuter und Stanley Dickens.

Für alle, die sich nicht mehr an den legendären 300 SLR (W 196 S) erinnern: Mit diesem Rennwagen gewinnt Mercedes 1955 die Sportwagen-Weltmeisterschaft. Das Fahrzeug ist im Prinzip ein mit zweisitziger Sportwagen-Karosserie versehener Formel-1-Rennwagen des Typs W 196 R. Der technische Hauptunterschied liegt im Motor: Der Rennsportwagen, der nicht an das Hubraumlimit des Formel-1-Reglements gebunden ist, wird von einer Dreiliter-Version des Reihenachtzylinders angetrieben und verfügt über Zylinderblöcke, die nicht aus Stahl, sondern aus Leichtmetall gefertigt sind. Außerdem wird der 300 SLR nicht mit speziellem Rennkraftstoff auf Methanolbasis, sondern mit regulärem Superbenzin betrieben. Die Leistung von mehr als 220 kW/300 PS erlaubt eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 300 km/h. Bei der Mille Miglia 1955 holen Stirling Moss und Beifahrer Denis Jenkinson mit der bis heute unübertroffenen Durchschnittsgeschwindigkeit von 157,65 km/h den Sieg. Die Bilanz dieses Autos: Jedes Rennen, zu dem ein 300 SLR antritt und auch beendet, gewinnt der W 196 S auch.

Gleich beim ersten Einsatz des 2,5-Liter-Rennwagens (W 196 R) mit frei stehenden Rädern feiert Mercedes-Benz einen Sieg: Der Argentinier Juan Manuel Fangio gewinnt mit diesem Auto den Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring. Für die zweite Saison wird der W 196 R überarbeitet: Das gerade Saugrohr ermöglicht eine von 188 kW/256 PS auf 213 kW/290 PS gesteigerte Motorleistung und ist durch die zusätzliche Wölbung auf der linken Seite der Motorhaube das äußere Erkennungsmerkmal der Version von 1955. Außerdem setzt Mercedes den W 196 R mit unterschiedlichen Radständen ein. Mit diesem Rennwagen dominiert Fangio auch die Saison 1955 und rast zu seinem zweiten Weltmeistertitel.

Das Experimental-Fahrzeug C 111 stellt Mercedes im September 1969 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main vor. Das Forschungsfahrzeug mit extremer Keilform und Flügeltüren besitzt eine Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) und wird von einem Dreischeiben-Wankelmotor mit 206 kW/280 PS Leistung angetrieben. Der Sportwagen ist bis zu 270 km/h schnell.

1970 wird die überarbeitete Version des C 111 auf dem Genfer Automobil-Salon vorgestellt, diese wird von einem Vierscheiben-Wankelmotor mit 257 kW/350 PS Leistung angetrieben. In dieser Ausbaustufe beschleunigt der C 111 in 4,9 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 300 km/h. Diese Version dient als Basis für eine V8-Variante des C 111 mit dem Serienmotor M 116 mit 147 kW/200 PS. Der C 111 bleibt ein reines Experimental-Fahrzeug und wird nie in Serie gebaut.

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