Oldtimer

Motor-Helden posieren vor Traum-Kulissen

  • In OLDTIMER
  • 30. Juli 2015, 13:52 Uhr
  • Lars Wallerang (vm)

Historische Porsche-Modelle wie der allererste Carrera von 1957 oder der britische Sportwagen MGB aus den 60er Jahren, den schon die Beatles gerne fuhren, sind auf Heldentour. Schöne Autos passen zu zauberhaften Kulissen wie dem historischen Markplatz des Mosel-Städtchens Bernkastel-Kues. Dort und an anderen deutschen Schauplätzen fuhren sie mit verschiedenstem Gebrumm ein.


Historische Porsche-Modelle wie der allererste Carrera von 1957 oder der britische Sportwagen MGB aus den 60er Jahren, den schon die Beatles gerne fuhren, sind auf Heldentour. Schöne Autos passen zu zauberhaften Kulissen wie dem historischen Markplatz des Mosel-Städtchens Bernkastel-Kues. Dort und an anderen deutschen Schauplätzen fuhren sie mit verschiedenstem Gebrumm ein.

Die Autos stammen aus der Zeit, da beim Fahrzeugbau noch allerhand Individualität waltete. Charakteristische Designs wie das flugzeugartige Heck der Corvette von 1960 oder Klang-Charakteristika wie die des luftgekühlten Heckmotors alter Porsches unterscheiden sich kolossal vom Einheits-Look und dem "unpersönlichen" Motorengeräusch moderner Modelle. "Die Corvette kann eigentlich vor Kraft kaum laufen", kommentiert Moderator Johannes Hübner, AvD-Oldtimer-Experte, die Ankunft des rot-beigefarbenen Sport-Coupés mit seiner Panorama-Frontscheibe und den durch die Chrom-Stoßstange verlaufenden Auspuffrohren.

TÜV Rheinland und der Automobilclub von Deutschland (AvD) organisieren einmal mehr die gemeinsame Helden-Tour. Mit von der Partie ist bei der 2015er-Auflage (29. bis 31. Juli) Rennfahrer Frank Stippler, Oldtimer-Fan und Repräsentant des TÜV Rheinland. Er sitzt hinterm Steuer des Porsche 911 T 2,4 aus den frühen Siebzigern, dem sogenannten "Ur-Modell" des 911er. Damals galt ein Auto mit 118kW/160PS noch als Rakete.

Die Tour durch Deutschland geht auf eine lange Tradition zurück: Vor mehr als 80 Jahren wurden sie gefeiert wie Helden: Die Teilnehmer der AvD-Nonstop-Fahrt "2.000 Kilometer durch Deutschland" begeisterten im Jahr 1933 Millionen von Zuschauern. 2013 wurde die Tradition wiederbelebt und geht nun in neuer Ausgestaltung in die 3. Runde.

Die Organisatoren haben die Fahrt für klassische Tourenwagen und GT-Fahrzeuge bis Baujahr 1992 überarbeitet. Das Ergebnis: eine exklusive, kompakte, dreitägige Tour mit touristischen Passagen und sportiven Gleichmäßigkeitswertungen durch das romantische Mosel-Tal und die reizvolle Eifel- und Ardennen-Landschaft. Die 14 Wertungen führen die maximal 30 Teams unter anderem auf die Grand-Prix-Kurse von Spa-Francorchamps (Belgien) und auf den Nürburgring inklusive legendärer Nordschleife sowie die Bergrennstrecke in Veldenz (Mosel). Die Schirmherrschaft übernimmt erneut Rallye-Legende Walter Röhrl.

"Es freut mich, dass es in Deutschland wieder einen etablierten Langstrecken-Klassiker für historische GT-Fahrzeuge und Tourenwagen gibt. Die Neuauflage der legendären Heldentour lässt eine Ära aufleben, in der die Männer hinterm Volant demonstrieren, wie sie ihre Boliden ohne elektronische Helfer sicher beherrschten", erklärt Prof. Dr.-Ing. Jürgen Brauckmann, Bereichsvorstand Mobilität beim TÜV Rheinland.

Überwachungsverein und Automobilclub engagieren sich immer stärker für die Bewahrung automobiler Zeitzeugen. Auch stehen die Experten den Haltern der Fahrzeuge mit Rat und Tat zur Seite, etwa, wenn es um das H-Kennzeichens geht. Ein bisschen Tuning sei erlaubt, sagt Oldtimer-Spezialist Norbert Schroeder, und teilweise sogar notwendig: "Wir sind streng bei den Bremsen." Sobald ein Auto schneller fahre, müssten die Bremsen entsprechend fester zupacken können. Wer das H-Kennzeichen haben wolle, müsse jedoch darauf achten, dass nicht zu viel am Fahrzeug verändert wurde. Es solle seine Epoche repräsentieren und nicht zu modern erscheinen.

Lars Wallerang

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