Sportwagen

Aufgalopp der wilden Ponys

  • In OLDTIMER
  • 31. Juli 2015, 10:29 Uhr
  • Prof. Anita Friedel-Beitz (vm)

Die amerikanische Autolegende Ford Mustang oder wie eine Marken-Ikone begeistern kann, wenn mehr als 2.500 Besucher beim bundesweiten Mustang-Auftrieb mehr als 260 Boliden bewundern.

Für die Älteren symbolisiert der Ford Mustang eine Mischung aus Freiheit und Abenteuer und ist untrennbar mit dem scheinbar grenzenlosen Marlboro Country verbunden. Das wilde Pony Mustang steht für schier endlose Leistung, brabbelnde V8-Motoren und die sorglose Zeit der 1960er Jahre, als alles möglich schien. Ford hat seine Ikone jetzt erstmals in Europa auf den Markt gerollt und trifft dabei auf einen erstaunlich großen Fanclub der Oldtimer-Mustangs in Deutschland.

Dabei spielt das Alter der Fans keine Rolle. Gerade haben die "Wild Ponies of Hanau" (WPoH) für eine bundesweite Mustang-Schau gewiehert und zwar ausschließlich über Facebook und das Radio. Boliden aus der ganzen Bundesrepublik und der Schweiz folgten dem Ruf und galoppierten auf die Ranch von Ford-Händlerin Sylvia Noe-Stang in Hanau.

Die engagierte Unternehmerin aus dem fränkischen Karlstein betreibt neben drei Nissan-Betrieben seit 1. April 2013 auch einen Ford Haupthändlerbetrieb in Hanau - auf dem ehemaligen Kasernengelände der Amerikaner. Die hatten 2008 im Rahmen globaler Truppenverlegungen und Umstrukturierungen die Fahne auf einem ihrer größten und bedeutendsten Militärstützpunkte in Deutschland eingeholt. Gibt es eine originellere Idee, als an diesem Ort für Ford die Fahne wieder hochzuziehen? Wen wundert es, dass sich an diesem Stützpunkt des "American Way of Life" Noe-Stang und die WPoH im wahrsten Sinne des Wortes gesucht und gefunden haben.

Die wilden Ponys verstehen sich dabei als Interessengemeinschaft begeisterter Mustang-Fahrer und Fans. Ihr Slogan "1964 from history to now 2015". Also kein Verein, keine Statuten oder feste Reglements sondern ganz im Selbstverständnis der Amerikaner liest sich das auf der Pony-Homepage (www.wildponies.eu) so: "Es gibt bei uns keinen Vorstand, Vorsitzenden, Schriftführer, keine Satzung oder ähnliches. Der Club besteht seit 1997. Seit dieser Zeit sind immer wieder neue, junge Mustang-Infizierte dazugekommen. Per Stand heute sind es über 60 Gleichgesinnte, die sich jeden 1. Samstag im Monat treffen. Eine Weihnachtsfeier und ein Barbecue gehören auch dazu. Die Idee unserer monatlichen Treffen ist es, andere Mustang-Fans kennen zu lernen und öfters im Jahr gemeinsam etwas zu unternehmen, je nach Lust und Laune. Wenn man mal keine Zeit oder keine Lust hat, ist das auch nicht schlimm."

Ein dreiviertel Jahr haben die Rancherin Noe-Stang und die WPoH in die Vorbereitung des Auftriebs investiert. Tue Gutes und rede darüber. Über Facebook berichtete Sylvia Noe-Stang persönlich vor, während und nach der Veranstaltung an ihre Follower. Eingeladen wurde auch über die Facebook Seite des Autohauses sowie über die gemeinsame Seite eines Club-Mitgliedes und Frau Noe-Stang über #Großes Mustangtreffen bei Neo-Stang. 1.310 Facebook-Freunde waren eingeladen, wovon 107 ihre Teilnahme direkt bestätigten und 53 ein "Vielleicht" signalisierten. Damit wurde eine wahre Whats App- und Facebook-Lawine losgetreten mit dem Ergebnis, dass sich schließlich mehr als 260 Mustangs von rund 2.500 Besuchern bewundern und prämieren ließen.

Es war ein Familienfest für alle, die dem American Way of Life folgen. Diese Atmosphäre entstand dank der idealen Kombination aus großem Firmengelände - einer komplett asphaltierten riesigen Freifläche - und einem attraktiven Rahmenprogramm. Eintritt und Teilnahme an der Ausstellung waren frei. Eingebettet in einen "Tag der offenen Tür bei Ford und Nissan" gab es eine angeschlossene Ausstellung mit Nascar-Jacken, Shirts und Caps, Road-Rodeo-Shirts, Textildrucken, Fahrzeug-Beklebung oder auch "My-precious"-Schmuck und Mustang-Teilen. Ebenso erhältlich waren vor Ort geprägte Blechschilder vom TÜV Hessen, Pinstripes und Airbrush, Snap-On-Qualitätswerkzeuge, Textilstickerei, Jack-Daniels-Beleuchtungskörper, aufwendig bestickte oder bedruckte Autoteppiche der Autoteppich Stylers GmbH sowie Nostalgie-Schilder.

Den musikalischen "Burner" lieferte die Band Fun Factory mit gelungenen eigenen Interpretationen von Klassikern der Rock- und Pop-Geschichte. Dem Anlass entsprechend gab es vom Caterer eine originelle Interpretation des Burgers, American Icecream sowie einen Crepes-Bäcker. Die Burrito Bande bot "Slow Fast Food" und die Wild Ponies Kaffee und Kuchen an. Der Erlös der Tombola, bei der jedes Los einen Preis erhielt, wurde der Edi Petry Stiftung, einer Armen- und Krankenhilfe in Groß-Auheim gestiftet.

Prämiert wurden in der Kategorie Baujahr 1964-66 Manfred Kolloch (Wiesloch), 1967 - 68 Peter Sommer (Alzenau), 1969 - 70 Harald Wiedemann (Donauwörth), 1971 - 73 Ralf Löffler (Gerdern), 1974 - 78 Bernd Schulz (Köln), 1979 - 86 Bernd Burdinski (Köln), 1987 - 93 Sonja Wagner (Weikersheim), 1994 - 98 Alfred Eschborn (Wiesbaden), 1999 - 2004 Frank Wolf (Overath), 2005 - 09 Harald Hajek (Dillenburg) und 2010-14 Bob Mayer (Taunusstein).

Der Sonderpreis "Biggest Club", gestiftet von Uwe Seibert, ging an den Rhein-Main Mustang Stammtisch mit über 40 Teilnehmern und wurde zu Fuß abgeholt. Der Sonderpreis wurde ausgetragen zwischen den Clubs FMCoG; HOS'ler; Rhein-Main Mustang Stammtisch und Kurpfalz Mustang Stammtisch. Bereits heute steht fest, dass nächstes Jahr auf der Ponderosa von Noe-Stang der nächste bundesweite Mustang-Auftrieb stattfinden wird.

Prof. Anita Friedel-Beitz

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