Elektroauto

E-Autos umweltfreundlich nur bei hoher Laufleistung

Ausgerechnet der stark ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland (VCD) betrachtet die Elektromobilität mit gemischten Gefühlen. Nur als viel gefahrener Erstwagen leiste ein E-Auto einen Umweltbeitrag. Auch sei die konsequente Umsetzung der Energiewende eine entscheidende Voraussetzung.


Ausgerechnet der stark ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland (VCD) betrachtet die Elektromobilität mit gemischten Gefühlen. Nur als viel gefahrener Erstwagen leiste ein E-Auto einen Umweltbeitrag. Auch sei die konsequente Umsetzung der Energiewende eine entscheidende Voraussetzung. 20.000 km müsse ein Elektroauto mindestens gefahren sein, um alleine die Umweltbelastung durch die Batterie-Herstellung zu kompensieren.

Und bei dem heutigen Energie-Mix sei die Öko-Bilanz noch etwas ungünstiger, sagt Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD. Die 20.000 km bezögen sich nämlich auf das Fahren mit rein grüner Energie, also mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen. "Wir befürworten die Elektromobilität ausdrücklich", stellt Lottsiepen klar. Doch ohne Energiewende sei es schwer möglich, mit den E-Autos einen guten Beitrag für die Umwelt zu leisten. "Ein Elektroauto macht nur Sinn, wenn es viel gefahren wird." Ein solches Fahrzeug als Zweit- oder Drittwagen für Gelegenheits-Touren in der Flotte zu haben, diene dem Klima dagegen kaum. Die aktuelle Praxis in der Elektromobilität sei auch der Hauptgrund dafür, dass der VCD E-Autos nicht in sein Umwelt-Ranking aufnehme.

Derweil seien Hochleistungs-Batterien zum Erzielen hoher Reichweite mit besonderer Vorsicht zu genießen, denn: "Je höher die Reichweite, desto höher der Aufwand bei der Produktion." Das Wichtigste aber sei, dass der Gesetzgeber die CO2-Grenzwerte weiter herabsenke. Dies wiederum kritisiert der Verband der Automobilindustrie. Mit Blick auf die Technologie der Verbrennungsmotoren sagt VDA-Präsident Matthias Wissmann: "Wenn der Verbrennungsmotor noch effizienter werden soll, dann wird jedes Gramm CO2, das wir zusätzlich einsparen, immer teurer." Hier habe man eine technische und wirtschaftliche Grenze erreicht.

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