Technik

Autoschlüssel als Auslaufmodell

Die Zeit des Autoschlüssels ist bald vorbei. Zulieferer entwickeln das elektronische Schloss. Die Tür wird dann nur noch per Gestensteuerung oder mit dem codierten Smartphone geöffnet. Ab Ende 2016 soll diese Technik zum Einsatz kommen.


Davon können viele Autofahrer im Winter ein Lied singen: Der Autoschlüssel will einfach nicht in das vereiste Türschloss passen. Minutenlang wird das Feuerzeug mühsam als Enteiser eingesetzt. Nach einer gefühlten Ewigkeit lässt sich die Tür dann endlich öffnen. Doch der Autofahrer ist schon vor der Abfahrt genervt und gestresst. Doch so eine Enteisungs-Aktion muss im digitalen Zeitalter nicht mehr sein. In einem Versuchsträger des Türschlosszulieferers Kiekert steckt laut auto motor und sport bereits die Türschlosstechnik der nächsten Generation: Dabei handelt es sich um eine Kombination aus elektronischem Schloss und Servoschließung. Damit wird der Schlüssel überflüssig.

Alle Funktionen zum Öffnen der Autotür können direkt elektronisch angesteuert werden. Dies ermöglicht das Öffnen durch Gestensteuerung genauso wie das Entriegeln durch Annäherung eines codierten Smartphones, durch Berühren der Tür oder durch das Erkennen von biometrischen Daten wie zum Beispiel einem Fingerabdruck. Und noch etwas kann das elektronische Schloss besser als seine rein mechanischen Brüder: Es arbeitet weitaus leiser. "Durch Kombination mehrdimensionaler Messmikrofone mit der Computersimulation unserer Schlossmechanik kommen wir unliebsamen Geräuschen auf die Spur", erklärt Thorsten Nottebaum, Leiter Produktentwicklung bei Kiekert.

Ab Ende 2016 soll das elektronische Schloss bereits in einem kommenden deutschen Premium-Modell eingebaut werden - zunächst allerdings noch mit konventionellen Türgriffen. Für die rein elektronische Ansteuerung müssen die rechtlichen Voraussetzungen erst noch geschaffen werden.

STARTSEITE