E-Mobil

E-Tankstelle: Wenn der Roboter zum "Rüssel" greift

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  • 30. November 2015, 16:15 Uhr
  • Ralf Loweg

In der Welt der E-Mobilität hat der Beruf des Tankwarts keine Zukunft. Denn Wissenschaftler wollen jetzt für alle Besitzer eines Elektroautos beim 'Tanken' eine Vision Wirklichkeit werden lassen: Demnach übernehmen Roboter und Computer die Arbeit. Vorgestellt wird das Projekt jetzt in Chemnitz.


In der Welt der E-Mobilität hat der Beruf des Tankwarts keine Zukunft. Denn Wissenschaftler wollen jetzt für alle Besitzer eines Elektroautos beim "Tanken" eine Vision Wirklichkeit werden lassen. Demnach wird der Fahrer nach der Reservierung einer von ihm ausgewählten Ladestation am Reiseziel nahtlos vom Außenbereich bis in die Tiefgarage zum Ladestellplatz navigiert. Dort wiederum verbindet ein Roboterarm vollautomatisch das Fahrzeug mit der Ladestation. Der Fahrer und der Betreiber der Ladestation können den per Tastendruck ausgelösten Ladevorgang dank eines Energiemess- und Steuerungssystems genau kontrollieren. Von der Praxis-Tauglichkeit dieses Systems können sich nicht nur Fahrer eines Elektroautos am 3. Dezember 2015 in der Tiefgarage unter dem Theaterplatz in Chemnitz ein Bild machen.

Wissenschaftler der Technischen Universität Chemnitz waren vor drei Jahren mit fünf Industriepartnern angetreten, um Hemmschwellen für die Nutzung von Elektrofahrzeugen abzubauen. Das Projekt "Generische Infrastruktur zur nahtlosen energetischen Kopplung von Elektrofahrzeugen" (GINKO) wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms "Unternehmen Region" gefördert. Insbesondere für die Ansteuerung des Roboterarms zur automatischen Verbindung mit dem Fahrzeug entwickelte ein Praxispartner Lösungen im Bereich der Bildverarbeitung. Denn bevor der Roboter das Ladekabel anstecken kann, muss er erkennen, wo sich die Ladebuchse am Fahrzeug befindet.

Auch die Navigation, die Ladesteuerung und die Energieverbrauchsmessung stellten das Team vor Herausforderungen. Vor allem die Sicherheit im Bewegungsraum des Roboterarms stand im Projekt weit oben auf der Prioritätenliste. Denn der Fahrer, andere Personen im Bereich der Parkposition, das Fahrzeug und der Roboterarm selbst dürfen nicht zu Schaden kommen. Ob es sich dabei wirklich um eine sinnvolle Erleichterung im Alltag der Elektro-Mobilität handelt, muss allerdings die Zukunft zeigen.

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