Vor 130 Jahren ließ Carl Benz sich das erste Auto patentieren. Wenige Jahre später beginnt ein Siegeszug, der auch den Namen der Erfinder unsterblich macht.
Wann das Auto genau Geburtstag hat, ist schwer zu sagen. Eine Möglichkeit ist der 29. Januar 1886. Damals wurde das erste Exemplar als ,,Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb" beim kaiserlichen Patentamt in Berlin anmeldete.
,,Wenn ich einen solchen Stinkkasten hätte, würde ich zu Hause bleiben" und ,,Schade um den Mann, er wird sich und sein Geschäft mit dieser verrückten Idee ruinieren", sollen kritische Zeitgenossen geäußert haben, als Carl Benz seinen Motorwagen im Sommer 1886 erprobte. Aber Benz wusste auch zu berichten, dass ein Mann mit einem Geldkoffer in der Hand in seinen Werkstatthof spazierte, um schon seinen ersten - noch unverkäuflichen - Patent-Motorwagen zu erwerben.
Fast zeitgleich baute Gottlieb Daimler in Cannstatt einen gemeinsam mit Wilhelm Maybach entwickelten Einzylinder-Benziner in eine klassische Kutschkonstruktion ein und konnte sich so ebenfalls im Jahr 1886 die Erfindung des ersten vierrädrigen Automobils auf die Fahne schreiben. Bis es Benz und Daimler aber gelang, ihre Autos zu vermarkten und in Serie zu bauen, sollten noch drei Jahre vergehen.
Auf der Pariser Weltausstellung bescherten Benz und Daimler - erneut unabhängig voneinander - dem Automobil mit Benzinmotor den endgültigen Durchbruch. Während Benz Vertriebspartner und Abnehmer für seine Motorwagen fand, gelang es Daimler Lizenzen seines Motors an Unternehmen in fast allen Industriestaaten der Welt zu verkaufen.
Zum endgültigen Durchbruch brachte das Automobil 1896 dann Henry Ford, der in den USA sein Ford Quadricycle als Vorstufe seiner späteren Volksautos vorführte und den ersten Schritt in Richtung Massenmotorisierung machte. Während es dem schon 1900 verstorbenen Gottlieb Daimler nicht mehr vergönnt war, die weltweite Verbreitung seiner Visionen zu verfolgen, erlebte Carl Benz sogar noch 1926 die Fusion zur Daimler-Benz AG.
