Automobilindustrie

Dreikampf der Premium-Marken: Mercedes auf der Überholspur

Mercedes-Benz könnte das selbstgesteckte Ziel, Marktführer im Premium-Segment zu werden, bereits früher als 2020 erreichen. Laut Auto-Analysten könne sich die Sternenmarke nach heutiger Einschätzung bereits bis zum Jahresende vor die Konkurrenten Audi und BMW setzen.


Mercedes-Benz könnte das selbstgesteckte Ziel, Marktführer im Premium-Segment zu werden, bereits früher als 2020 erreichen. Wie Auto-Analysten der Branchen-Fachzeitschrift "Automobilwoche" sagen, könne sich die Sternenmarke nach heutiger Einschätzung bis zum Jahresende mit einem weltweiten Absatz von 2.008.800 Fahrzeugen vor die Konkurrenten Audi und BMW setzen. Mindestens acht Prozent Wachstum prognostiziert Jürgen Pieper vom Frankfurter Bankhaus Metzler den Stuttgarter Autobauern. Den Wettbewerbern aus Ingolstadt und München sagt er maximal fünf Prozent Wachstum voraus. BMW käme demnach nur knapp auf zwei Millionen verkaufte Autos, Audi läge bei rund 1,9 Millionen.

Der Erfolg von Mercedes-Benz läge vor allem an der Dynamik des chinesischen Marktes, auf dem das Unternehmen trotz des geringeren Wirtschaftswachstums im Reich der Mitte überaus erfolgreich agiert. Dort war die Marke schon im Januar mit einer Steigerung von 52 Prozent unheimlich stark, so Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen. Weltweit konnte Mercedes-Benz die Absatzzahlen im ersten Monat des Jahres um immerhin 20 Prozent steigern.

Vor allem die Einführung der neuen E-Klasse werde sich im zweiten Halbjahr 2016 deutlich bemerkbar machen, sagt Analyst Pieper. Audi könne zwar mit dem neuen A4 dagegenhalten, wachse in China aber nicht mehr so stark wie bisher. In anderen Ländern spürten die Ingolstädter außerdem die Auswirkungen der Abgas-Affaire. Während Mercedes in China vor allem auf dem Markt der privaten Kunden erfolgreich ist, wird Audi eher von Behörden und Institutionen bevorzugt. Die Weiterentwicklung von Mercedes-Benz schätzt Konzern-Chef Dieter Zetsche unterdessen mit großer Realitätsnähe ein. "Es ist schwer, an die Spitze zu kommen. Aber noch schwerer ist es, vorne zu bleiben", sagte er anlässlich der Präsentation der Absatz-Ergebnisse des vergangenen Jahres.

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