Fahrrad

Über den Berg: Mountainbike für 14.999 Euro

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  • 9. Februar 2016, 10:19 Uhr
  • Ralf Loweg

Die Zeiten, in denen das Fahrrad noch ein Drahtesel war, sind vorbei. Luxus und High-Tech sind gefragt. Vor allem im Spitzensport werden die Rennräder zu wahren Kunstprodukten. Ähnlich wie bei den Formel-1-Boliden wird monatelang im Windkanal an der Aerodynamik gefeilt. Das alles hat seinen Preis. Und mit dem Zweirad allein ist es meist auch nicht getan.

Die Zeiten, in denen das Fahrrad noch ein Drahtesel war, sind vorbei. Luxus und High-Tech sind gefragt. Vor allem im Spitzensport werden die Rennräder zu wahren Kunstprodukten. Ähnlich wie bei den Formel-1-Boliden wird monatelang im Windkanal an der Aerodynamik gefeilt. Und das alles hat seinen Preis. So kostet beispielsweise das Zeitfahr-Rennrad "IA FRD" von Felt, mit dem die Ironman-Gewinnerinnen Mirinda Carfrae und Daniela Ryf auf Hawaii unterwegs waren, stattliche 15.999 Euro. Dafür gibt es schon einen hübschen und gut ausgestatteten Kleinwagen.

Oder wie wäre es mit einem Mountainbike für 14.999 Euro. Ja, kein Tippfehler, das Haibike "Xduro Fullseven Carbon Ultimate" ist laut Pressedienst Fahrrad (PDF) das derzeit teuerste Serien-Mountainbike der Welt. Da fällt der Mittelmotor von Bosch sicher preislich noch am geringsten ins Gewicht. Stärker zu Buche schlagen da der vollgefederte Carbon-Rahmen, der Carbon-Laufradsatz, die Elektroschaltung und die vielen edlen Kleinigkeiten. All die Technik drückt das Gewicht des E-Mountainbike auf 17,2 Kilogramm.

Oder nehmen wir den Rad-Weltenbummler Van Nicholas. Der Niederländer hat sein Expeditions-Rad "Deveron" (ab 5.762 Euro, individuell konfigurierbar) nicht nur mit einem Titan-Rahmen als Herzstück konzipiert, sondern ein gekapseltes 18-Gang-Getriebe von Pinion integriert, das in Verbindung mit dem Gates-Carbon-Riemen statt einer Kette quasi keiner Pflege bedarf.

Dann hätten wir noch die komfortablen Liegend-Räder wie etwa das "Scorpion fs 26" von HP Velo-Technik. Das faltbare und vollgefederte Liege-Dreirad ist individuell konfigurierbar. Ohne "Sonderausstattung" kostet es 4.490 Euro. Mit allen Extras wie dem E-Antrieb inklusive Rückwärtsgang und Doppel-Akku wird es allerdings auch hier ganz schnell fünfstellig.

Bei all dieser Technik muss der Biker selbstverständlich das passende Werkzeug zur Hand haben. Ein Blick in die Team-Trucks der Profifahrer zeigt: Hier haben die Mechaniker alles, was das Herz begehrt. Zum Beispiel Werkzeug-Sets wie das 64-teilige "Master Tool Kit 3.0" von Pedro's für 1.199 Euro. Dafür kommt es dann in einem robusten Hartschalen-Koffer daher. Keine Sorge: Beim Fahrrad-Händler um die Ecke gibt es den "Erste-Hilfe-Kasten" immer noch für rund 50 Euro, das reicht für die gängigsten Reparaturen.

Wer das edle Haupt passend schützen möchte, muss ebenfalls tief in die Tasche greifen. Das Modell Giro "Air Attack Shield" ist für 249,99 Euro zu haben. Es sorgt dann aber auch bei fast vollständig geschlossener Oberfläche mit Luftkanälen für einen fahrtwindgekühlten Kopf. Der Clou: Dieser Helm hält mit magnetischem Visier sogar den Wind aus den Augen. Wer's preiswerter mag, kann immer noch einen Standard-Helm ab 25 Euro kaufen. Sieht nicht so schick aus, schützt aber auch.

Und wer möchte bei diesen Summen schon, dass ihm das beste Pferd aus dem Stall bzw. aus dem Fahrrad-Keller gestohlen wird. Also wird auch beim Diebstahlschutz ein wenig mehr ausgegeben. Da bietet Schlosshersteller Abus sein Faltschloss "Bordo" neu in der Variante "Centium" für 139,90 Euro an. Das Ding ist dann teilverchromt und mit lederner Halterung. Wie gesagt: Da klingt das Wort "Drahtesel" wie ein Relikt aus grauer Vorzeit und wird für so manchen Luxus-Radler schnell zur Beleidigung.

Ralf Loweg

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