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Ökoaktivisten auf dem Genfer Automobilsalon - Sauber kann spannend sein

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  • 11. Februar 2016, 16:23 Uhr
  • Wolfram Nickel/SP-X

Die Umweltfreundlichkeit eines Autos wird heutzutage immer wichtiger. Dabei haben Hersteller schon vor vielen Jahren stromernde, dampfende und emissionsarme Modelle auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellt.

Auf dem Automobilsalon in Genf wird nicht nur geschwindigkeitsliebenden Sportwagenfans etwas geboten. Die Schweiz ist schon seit 1905 eines der weltweit wichtigsten Foren für Autoaktivisten, die stromern, dampfen oder emissionsarm fahren wollen. Hier die zehn spannendsten Genfer-Eco-Mobile aller Zeiten.

Platz 10: Peugeot Bébé von 1905. Erstmals vorgestellt wurde der Bébé als Typ 69 im Jahr 1905, zum ganz großen Verkaufsschlager und Marktführer in seiner Klasse wurde er jedoch in zweiter Generation ab 1912 als Bugatti-Konstruktion BP1. Der nur 2,62 Meter lange Zweisitzer erreichte mit einem 0,9-Liter-Vierzylinder-Motor eine Spitze von 60 km/h, genug, um sogar Klassenerfolge bei legendären Rennen wie am Mont Ventoux zu erzielen.

Platz 9: Mercedes-Benz 300 SD von 1977. Mercedes-Benz 300 SD (W 116) verstörte mit Fünfzylinder-Turbo-Selbstzünder die feine Oberklasse mit ihren durstigen V8. Rund 29.000 Fahrzeuge des 85 kW/115 PS entwickelnden 3,0-Liter-Turbodiesels wurden zur Enttäuschung der europäischen Messebesucher ausschließlich in Amerika abgesetzt, wo der Big-Benz mit einem Verbrauch von 10,5 Liter beeindruckte. Auf diese Weise gelang es Mercedes, die von der US-Regierung eingeführten Flotten-Verbrauchsgrenzwerte zu erfüllen.

Platz 8: Citroen AX von 1986. Der revolutionäre Citroen-Cityflitzer vom Typ AX stand vor 30 Jahren im Rampenlicht, wie kein anderer Kleinwagen. Als sparsamstes Serienauto der Welt und schicker Spaß- und Stadtflitzer wurde der Supermini ein Millionenerfolg, der nicht nur die Herzen der Frauen eroberte. Dem Federgewicht-Franzosen gelang es als erstem Benziner, die Normverbrauchsmarke von vier Liter pro 100 Kilometer zu unterbieten. Exakt 3,8 Liter wies Citroen für die 1,1-Liter-Version mit 40 kW/55 PS aus.

Platz 7: Audi Duo Hybrid von 1997. Nein, der erste Serien-Hybrid war kein Toyota. Der im unscheinbaren Gewand eines Audi A4 Avant TDI vorfahrende Duo Hybrid startete etwas früher und konnte sogar noch mehr: Seine Bleibatterie war durch ein beigelegtes Ladekabel an jeder Haushaltssteckdose aufladbar für 50 Kilometer Reichweite. So viel Vorsprung durch innovative Technik hatte ihren Preis. 60.000 Mark verlangten die Ingolstädter für den Plug-in-Kombi.

Platz 6: Volkswagen Golf Diesel von 1976. Geizen konnten Knauserer schon mit dem Sparkäfer, allerdings nicht beim Kraftstoffkonsum. Das gelang erst mit dem Nachfolger Golf, dessen cleverste Antriebsart ab 1976 die ganze Kompaktklasse umkrempelte. War der 37 kW/50 PS-Diesel doch nicht nur nominell gleich stark wie der Benziner, sondern in der Vmax auch ebenso schnell, dies jedoch bei bis zu einem Viertel geringeren Verbrauch. So beschleunigte der Diesel nicht nur die Karriere des Golf zum meistgebauten VW aller Zeiten, vor allem etablierte er das Dieselfahren als klassenübergreifende Massenbewegung.

Platz 5: Honda FCX Clarity von 2008. Während sich heute Hyundai und Toyota um den Status des Erfinders streiten, hatte Honda schon 2008 die erste als Serienauto konstruierte Brennstoffzellenlimousine im Programm. Für überraschend flotten Vortrieb im FCX Clarity sorgten 100 kW/136 PS leistende Elektromotoren, die den Japaner auf 160 km/h beschleunigten. Der Strom für die Elektromotoren wurde von einem im Mitteltunnel platzierten Brennstoffzellenstack erzeugt, der sich aus Wasserstofftanks speiste.

Platz 4: Mitsubishi i-MiEV von 2009. Japanische Kei Cars sind klein, kurios, kreativ - und immer für Überraschungen gut. So gelang dem winzigen Mitsubishi der große Sprung nach Europa, wo er mit einem 49 kW/67 PS starken Elektromotor als erster Stromer aus Massenproduktion Geschichte schrieb. Zumal das ,,innovative Electric Vehicle", kurz i-MiEV, genannte Batteriemobil seit 2009 auch als Peugeot iOn und Citroen C-Zero vermarktet wird.

Platz 3: Toyota Prius von 1997. Sein Debüt als Prototyp hatte der Vorfahre aller modernen Vollhybridmodelle bereits 1995 in Genf zelebriert. Dennoch nahmen die Messebesucher von der Serienversion des Prius wenig Notiz, vielleicht wollten sie nicht wahrhaben, dass sich unter seinem schlichten Kleid wegweisende Antriebstechnik verbarg. Anders als in Amerika sollte es in Europa dann doch noch drei Jahre dauern bis der Prius mit der Kombination Elektro- und Benzinmotor an den Start ging.

Platz 2: Porsche 918 Spyder von 2010. Wieviel Spaß darf ein Sparer machen? Porsche fand darauf seine eigene Antwort mit dem 918 Spyder als leistungsstärkstem und schnellsten Serien-Plug-in-Hybrid für finanzkräftige Fans des Außergewöhnlichen. Mit Weissach-Paket kostete der bis 2015 gebaute und 652 kW/887 PS starke Bolide rund 840.000 Euro, heute werden für Gebrauchtwagen bereits bis zu 1,8 Millionen Euro verlangt.

Platz 1: Volkswagen XL1 von 2013. Nach endlos scheinender elfjähriger Entwicklungszeit setzte der VW XL1 in Serienversion ein technisches Ausrufezeichen auf dem Genfer Salon. Knackte der als Plug-in-Hybrid konzipierte, 160 km/h schnelle Flügeltürer doch mit einem Verbrauch von 0,9 Liter auf 100 Kilometer als weltweit erstes Serienauto mit einer Kombination aus Diesel und E-Antrieb die Ein-Liter-Marke. 111.000 Euro kosten die limitierten Neuwagen, Gebrauchte sind jedoch bereits teurer.

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