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Reisemobil 4.0: Hymer B-Klasse Dynamic-Line

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  • 10. März 2016, 11:07 Uhr
  • Michael Kirchberger

Abseits der üblichen Messepremieren stellt Hymer jetzt seine jüngste Neuentwicklung vor. Die nächste Generation der B-Klasse aus Bad Waldsee, dem traditionellen Stammsitz des Unternehmens, erscheint zum ersten Mal in der Öffentlichkeit. Da gilt es, genau hinzusehen.

Hymer hat im Kreis der Reisemobil-Hersteller seit je her eine Sonderstellung. Lange gilt die Marke als Branchenführer was Komfort, Technik und Qualität betrifft. Auch dass der Hersteller sich als einziger bei der Typenbezeichnung seiner Modelle an die der Automobile von Mercedes-Benz anlehnen durfte, war wohl den vielfältigen Kontakten des 2013 verstorbenen Gründers und Firmenchefs Erwin Hymer geschuldet. S-Klasse gab es bis dahin nur aus Stuttgart. Abseits der üblichen Messepremieren stellt der Reisemobil-Anbieter jetzt seine jüngste Neuentwicklung vor. Die nächste Generation der B-Klasse aus Bad Waldsee, dem traditionellen Stammsitz des Unternehmens, erscheint zum ersten Mal in der Öffentlichkeit. Da gilt es, genau hinzusehen.

Konsequenter Leichtbau: Diese Entwicklungs-Vorgabe zieht sich wie ein roter Faden durch die B-DL-Modelle. Hohe Zuladungsreserven bei einem Leergewicht von weniger als drei Tonnen, das passt zu den aktuellen Anforderungen des Marktes. Trotzdem sei man beim Komfort keine Kompromisse eingegangen, so Hymer-Geschäftsführer Bernhard Kibler. Möglich wird die Gewichtsreduzierung unter anderem durch eine neue Fertigungstechnik im Reisemobilbau. "Wood-Welding" heißt das neue Befestigungsverfahren, das Ultraschallenergie nutzt, um unterschiedliche Materialien miteinander zu verbinden. Dabei werden Thermoplaste wie Kunststoffdübel durch Ultraschall an definierten Stellen der Oberfläche verflüssigt und dringen unter geringem Druckaufwand in die Poren der zu verbindenden Materialen ein. Gleich nach der Abkühlung und Aushärtung ist die Verbindung stabil.

Die Fügetechnik hat den gewünschten Erfolg. Die B-Klasse bietet bis zu 640 Kilogramm Zuladung ohne die Gewichtsgrenze von 3,5 Tonnen zu durchbrechen. Das ist wichtig für alle jüngeren Führerscheinerwerber, denn seit 1999 dürfen sie mit ihrer Personenwagen-Fahrerlaubnis nur noch Autos mit maximal 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht bewegen. Die Waage entlastet außerdem eine neue Rahmenkonstruktion des Chassis und die leichte Wandkonstruktion mit Außen- und Innenhaut aus Aluminium. Die Heckgaragen-Konstruktion des neuen Hymermobils ist selbsttragend und bietet eine lichte Höhe von 1,22 Meter sowie eine maximale Traglast von 450 Kilogramm. Der Aufbau selber ist 2,22 Meter breit und in Aufbaulängen von 5,99 und 6,99 Meter im Programm.

Dynamisch ist die Front der neuen B-Klasse gelungen. Daher wohl der Zusatztitel Dynamic-Line des neuen Modelles. Eigens entworfene Scheinwerfer zieren den Bug, LED-Tagfahrlicht gibt es serienmäßig, Voll-LED-Haupt- und Nebelscheinwerfer optional. Für bessere Übersicht hat Hymer die Frontscheibe vergrößert. "Das neue Gesicht des Hymermobils wirkt deutlich moderner und sportiver, lässt aber die DNA der Vorgängermodelle klar erkennen", sagt Frank Venter, Leiter des Designteams.

Der Innenraum ist stufenfrei, die runde Linienführung der Einrichtung und hochwertige Materialien schaffen eine angenehm wohnliche Atmosphäre. Über den Sitzen für Fahrer und Beifahrer findet sich ein Hubbett, optional gibt es im Heck zwei ausziehbare Einzel-Längsbetten. Im Hymermobil B-DL 444 wird der gewonnene Raum für eine große Komfortküche genutzt.

Die Unterhaltungselektronik ermöglicht die Nutzung mehrerer Medien im Fahrzeug gleichzeitig. Sie erkennt automatisch die aktuelle Nutzersituation und steuert bedarfsgerecht die Lautsprecher an. Während ein Bewohner vorne die Fernsehnachrichten verfolgt, kann ein zweiter ungestört im Schlafbereich Musik hören. Neu ist außerdem eine Servicekamera, die den Raum unter dem Abwasserauslass darstellt. Der Fahrer kann das Reisemobil so exakt über einer Entsorgungsstation positionieren und per Knopfdruck den Abwassertank entleeren. Die ersten beiden Grundrisse der B-Klasse-DL 444 und B-DL 588 stehen ab Ende Mai für 76.990 und 82.990 Euro bei den Händlern.

Michael Kirchberger

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