Gebrauchtwagen

Gebrauchtwagen-Check: Chevrolet Spark - An der Basis mobil

Ein Kleinstwagen kann preiswerte Mobilität bieten - oder Reparaturkosten verursachen wie ein Großer. Der Chevrolet Spark hat Potenzial für beides.

2014 hat sich Chevrolet vom deutschen Markt zurückgezogen, um das Feld dem konzerninternen Konkurrenten Opel zu überlassen. Mit Corvette und Camaro bieten die Amerikaner hierzulande nur noch zwei sehr spezielle Modelle an, die automobile Basismobilität im Stile des seit 2010 verkauften Spark ist nur noch gebraucht zu haben. Teileversorgung und Kundenservice bleiben aber erhalten. Das zu wissen, ist schon mal nicht schlecht, wenn man über die Anschaffung des günstigen Spark nachdenken.
 
Karosserie und Innenraum: Mit seinem recht aggressiven Styling sticht der Chevrolet Spark aus der Masse niedlicher Kleinstwagen heraus. Mit 3,64 Metern Kürze ist der Fünftürer im Stadtverkehr in seinem Element. Da er relativ hoch baut, ist innen einigermaßen Platz für  vier Personen auf allerdings nicht besonders bequemen Sitzen. Der Kofferraum ist mit 170 Litern sehr klein. Im Cockpit fallen vor allem der türkis schimmernde Tacho und der kleine, digitale Bildschirm hinter dem Lenkrad auf. 
 
Motoren und Fahrwerk: Für den Stadtverkehr geeignet sind die Benziner mit 1,0 oder 1,2 Litern Hubraum und 50 kW/68 PS beziehungsweise 60 kW/82 PS, wenn sie auch etwas durchzugsschwach sind. Mit je 5,1 Liter Normverbrauch ist der Amerikaner einigermaßen sparsam. Ab 2011 konnte die beiden Motoren des Spark auch für gut 2.000 Euro zum Betrieb mit Autogas umgerüstet werden, dann soll der Verbrauch 6,8 Liter beziehungsweise 7,0 Liter pro 100 Kilometer betragen.
 
Ausstattung und Sicherheit: Servolenkung und sechs Airbags, darunter Kopfairbags, sind immer Serie, den Schleuderschutz ESP hat der Kleinstwagen aber erst seit dem Facelift 2012 serienmäßig an Bord. Bei Autos älteren Datums sollte man daher darauf achten, dass das System hinzugebucht wurde. Im Euro-NCAP-Crashtest erreichte der Spark 2009 vier von fünf Sternen. Wer darüber hinaus Extras wollte, musste sie hinzubuchen. In der Ausstattung ,,Spark+" sind immerhin CD-Radio, elektrische Fensterheber und Zentralverriegelung an Bord, eine Stufe höher bietet ,,LS" zusätzlich Klimaanlage, Nebelscheinwerfer und eine Fernbedienung für die Zentralverriegelung - also im Grunde alles Nötige.
 
Qualität: Schon bei seiner ersten Hauptuntersuchung liegt der Spark mit leichten und erheblichen Mängeln deutlich über dem Durchschnitt der Kleinstwagen seines Alters. In Sachen Scheinwerfer und Rückleuchten schneidet der Chevy beispielsweise von Anfang an erheblich schlechter ab, die Lenkung macht ab dem fünften Jahr Probleme. Auch bei der Funktion der Bremse notieren die TÜV-Prüfer zu oft Mängel, zudem hat der Spark überdurchschnittlich mit Ölverlust am Antrieb zu kämpfen. Als solide bewerten die Sachverständigen im ,,TÜV-Report" hingegen Auspuffanlagen, Feder, Dämpfer und Antriebswellen.
 
Fazit: Kleinstwagen sollen für günstige Mobilität sorgen und werden oft nicht besonders gepflegt. Wer noch über einen Schnäppchenkauf hinaus länger Freude an seinem Spark haben will, sollte deshalb nach einem jungen, gut gewarteten Modell Ausschau halten. Im Zuge des Chevrolet-Rückzugs aus Europa wurden die verbliebenen Neu-Exemplare der kleinen Stadtflitzer mit extremen Rabatten verkauft, dementsprechend sind die Preise für junge Gebrauchte relativ niedrig. So werden gut ausgestattete Sparks Erstzulassung 2014 mit weniger als 30.000 Kilometer auf den gängigen Gebrauchtwagenbörsen für um die 6.000 Euro angeboten. Die günstigsten Exemplare fangen bei rund 3.000 Euro an.
 

STARTSEITE