Automobilindustrie

Daimler bildet Flüchtlinge aus

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  • 29. April 2016, 10:16 Uhr
  • Ralf Loweg

Flüchtlinge müssen schneller und besser integriert werden. Darüber sind sich alle einig. Ein erster Schritt dazu ist sicher die berufliche Ausbildung. Mercedes bietet jetzt fünf Flüchtlingen und Asylbewerbern ein sogenanntes 'Brückenpraktikum' im Werk Düsseldorf.


Flüchtlinge müssen schneller und besser integriert werden. Darüber sind sich alle einig. Ein erster Schritt dazu ist sicher die berufliche Ausbildung. Mercedes bietet jetzt fünf Flüchtlingen und Asylbewerbern ein sogenanntes "Brückenpraktikum" im Werk Düsseldorf. Die Teilnehmer wurden von der Bundesagentur für Arbeit und dem Jobcenter Düsseldorf ausgewählt. Neben einem praktischen Teil in der Montage des Produktionswerks besuchen die Praktikanten im wöchentlichen Wechsel einen Deutschkurs. Ziel ist es, die Teilnehmer nach dem Brückenpraktikum an Unternehmen, Zeitarbeitsfirmen oder in eine Berufsausbildung zu vermitteln.

Die ersten sechs Wochen des Brückenpraktikums finanziert die Bundesagentur für Arbeit. In den übrigen acht Wochen vergütet Daimler die Arbeitszeit auf Basis des Mindestlohngesetzes, teilt das Unternehmen mit. Die Teilnehmer arbeiten täglich 7,5 Stunden in der Produktion. In den Wochen mit Sprachunterricht lernen sie täglich 7,5 Stunden Deutsch. Die Finanzierung der Deutschkurse übernimmt Daimler für die komplette Dauer der Brückenpraktika.

Der Konzern hatte im November 2015 das erste Brückenpraktikum mit 40 Teilnehmern in Stuttgart gestartet. Es endete Anfang März 2016. Nahezu alle Teilnehmer erhielten Jobangebote von Zeitarbeitsfirmen oder aus dem Mittelstand. Zwei Teilnehmer werden im Herbst eine Ausbildung bei Daimler antreten. Insgesamt werden im ersten Halbjahr 2016 rund 300 Flüchtlinge ein Brückenpraktikum in technischen Funktionen bei dem Autobauer wahrnehmen können. In Abstimmung sind zudem Brückenpraktika für kaufmännische Funktionen geplant.

Daimler ist bereits seit längerem in der Flüchtlingshilfe aktiv. Seit 2013 hat das Unternehmen in Zusammenarbeit mit "Luftfahrt ohne Grenzen e.V." bislang vier Hilfskonvois für syrische Flüchtlingslager in die Türkei und zwei Hilfsflüge in den Nordirak geschickt. Der jüngste Hilfskonvoi wurde im Februar 2016 zur Nothilfe der SOS-Kinderdörfer für Flüchtlinge in Serbien und Mazedonien entsendet. Der Stadt Stuttgart stellt der Autobauer für die nächsten drei Jahre jeweils 100.000 Euro für einen Welcome-Fonds zur Verfügung. Mit weiteren 100.000 Euro unterstützt das Unternehmen die Bürgerstiftung Sindelfingen, diese Summe fließt unter anderem in Projekte zur Integration neu ankommender Flüchtlinge.

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