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Ratgeber: Wie Kinder Fahrradfahren lernen - Raum und Zeit zum Üben suchen

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  • 3. Mai 2016, 12:29 Uhr
  • Ole Dietkirchen/SP-X

Es ist nicht immer kinderleicht: Fahrradfahren erfordert Koordination und Konzentration. Wenn der Junior es lernen soll, braucht er tatkräftige Unterstützung von den Eltern.

Das erste eigene Fahrrad ist für Kinder ein wichtiger Schritt Richtung Unabhängigkeit. Mit elterlicher Unterstützung ist Radfahren auch schnell gelernt. Aber ohne Stürze und einige Schrammen wird es wohl nicht gehen. Eltern sollten ihre Zöglinge von Anfang an begleiten und über kleine Unfälle hinwegtrösten.
Jedes Kind entwickelt sich anders, daher gibt es kein bestimmtes Alter, um mit den ersten Tretversuchen zu beginnen. Empfehlenswert ist es, im Kindergartenalter ein Laufrad oder einen Roller zu benutzen. Das schult den Gleichgewichtssinn, die Reaktionsfähigkeit sowie die Körperbeherrschung und ist eine gute Vorbereitung für das spätere Radfahren.
Beim Üben sollten Eltern im Hinterkopf behalten, dass Kinder einen viel kleineren Blickwinkel und einen noch nicht vollständig entwickelten Gleichgewichtssinn haben und Entfernungen schlechter abschätzen können. Ein geeigneter Übungsplatz ist deshalb flach asphaltiert, wie in Stadtparks, auf Schulhöfen oder sonntags auf Supermarktparkplätzen. Dort gibt es kaum Verkehr oder Hindernisse.

Zuerst übt man das Auf- und Absteigen, die Handhabung und Schiebe-Manöver. Der Sattel muss so hoch eingestellt sein, das beide Füße immer den Boden erreichen. Das Losfahren ist für Ungeübte am schwierigsten. Anstelle permanent anzuschieben ist es besser, kurz anzuschubsen. Einige Schritte mitzulaufen vermittelt den Kleinen ein sicheres Gefühl und hilft, zur Stelle zu sein, falls Kind und Rad umzufallen drohen.

Ganz ohne Rückschläge und Umfaller geht es kaum. Gut vorbereitet ist man mit dem Fahrradhelm - an den Kinder ohnehin sofort gewöhnt werden sollten -, passenden Schonern und tröstenden Worten, falls es zu einem Sturz kommt. Bei der meist langsamen Geschwindigkeit ist das Verletzungsrisiko vergleichsweise gering.

Von Stützrädern am Fahrrad raten Experten ab, da sie das Fahrgefühl verfälschen. Dem Kind wird ein Gleichgewicht suggeriert, das es später beim richtigen Radeln nicht hat. Werden die Stützräder abgenommen, muss neu gelernt werden und da ist Frust programmiert. Lieber etwas länger mit den ersten Fahrversuchen warten, denn der schwerste Schritt ist das Einpendeln des Gleichgewichts.

Doch Vorsicht: Wenn die Kleinen selbstständig Radfahren, heißt es noch nicht, dass sie alltägliche oder gefährliche Situationen im Verkehr richtig einschätzen können. Vor allem mit letzterem haben Juniorradler Probleme.

Sobald das Radfahren sicher klappt, können Eltern es bei möglichst vielen Gelegenheiten im Alltag einbauen oder sich Spielchen ausdenken. Bordsteine überwinden, Slalom um Bäume oder mit nur einer Hand am Lenker - dadurch bekommen Kinder ein besseres Gefühl für das Radfahren.
 

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