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Ratgeber: Im Auto zur EM - Reisetipps für Fußball-Touristen

  • In RATGEBER
  • 23. Mai 2016, 11:00 Uhr
  • Holger Holzer/SP-X

Schnell mal zum Fußball-Feiern ins Nachbarland? Kein Problem, wenn man einige Tipps beachtet und die örtlichen Regeln kennt.

Die Fußball-EM in Frankreich (ab 10. Juni) ist für deutsche Fans ein Event der kurzen Wege. Mit dem Auto lassen sich die Spielorte in überschaubarer Zeit erreichen. Wer ein paar Tipps beachtet, kann auf eine reibungslose Fahrt hoffen.

Beim Packen sollte man nicht nur Ticket und Trikot griffbereit haben, sondern auch das richtige Sicherheitszubehör. In Frankreich zählen Warnweste und Warndreieck zur Pflichtausstattung, empfehlenswert ist zudem der ,,Europäische Unfallbericht", den es auf den Webseiten der Kfz-Versicherungen zum Ausdrucken gibt. Die Grüne Versicherungskarte hingegen muss in EU-Staaten heute nicht mehr mitgeführt werden.

Vor Fahrtantritt empfiehlt sich wie bei jeder längeren Tour ein gründlicher Fahrzeug-Check. Geprüft werden Ölstand und Kühlwasser sowie der Reifendruck. Die richtigen Werte finden sich in Bedienungsanleitung oder am Türholm. Auch das Profil der Pneus sollte noch mindestens die gesetzlich vorgeschriebenen 1,6 Millimeter tief sein. ,,Besser sind jedoch drei Millimeter", empfiehlt Sven Boetzel vom koreanischen Reifenhersteller Kumho.

Bei Großevents wie der EM ist schon im weiten Umkreis des Veranstaltungsorts mit viel Verkehr zu rechnen. Wer nicht im Stau stehen will, fährt so früh wie möglich los. Für Verzögerungen können auch Grenzkontrollen an den großen Übergängen sorgen. Auf Nebenstrecken geht es dann häufig schneller. Bei Spielen im Norden Frankreichs empfiehlt sich zudem die direkte Einreise über Deutschland, da in Belgien aufgrund der hohen Sicherheitswarnstufe besonders häufig Kontrollen stattfinden.

Die Verkehrsregeln in Frankreich weichen im Detail von denen in Deutschland ab. Auf der Autobahn gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h, auf Schnellstraßen sind maximal 110 km/h erlaubt. Ansonsten gilt außerorts ein Limit von 90 km/h. Weil in Frankreich, anders als in Deutschland, die Halterhaftung gilt, kann auch von hinten geblitzt werden. Allgemein wird es für ertappte Sünder schnell teuer: Schon 20 km/h zu viel kosten mindestens 135 Euro. In der Regel wird aber vor Radarfallen mit Verkehrsschildern gewarnt. Die Promillegrenze in Frankreich liegt bei 0,5 Prozent, für Führerscheinneulinge in den ersten zwei Jahren bei 0,2 Prozent.

Bei der Wahl der Straße hat man in Frankreich generell zwei Optionen. Wer es eilig hat, wählt die mautpflichtige Autobahn, muss dann aber zahlen. Die Höhe der Gebühr richtet sich nach der gefahrenen Strecke und nach der Fahrzeuggröße; wer keinen Télépéage-Transponder im Auto hat - bei Touristen in der Regel der Fall - zahlt bar oder mit Kreditkarte. EC-Karten werden nicht angenommen. Errechnen lassen sich die Kosten unter www.autoroutes.fr. Keine Nutzungsgebühr fällt auf dem französischen Landstraßennetz an, allerdings kommt man dort weniger schnell voran.

Am Zielort angekommen, sollte man sich überlegen, ob man das Stadion direkt anfährt. Parkplätze sind dort häufig Mangelware und zudem kostspielig. Günstiger kommt man meist davon, wenn man in der Stadt parkt und den öffentlichen Nahverkehr nutzt. In Frankreich zeigen farbliche Markierungen an, wo geparkt werden darf. Weiße Linien geben einen kostenlosen Parkplatz an, blaue zeigen einen zeitlich begrenzten oder kostenpflichtigen Parkplatz, gelbe Markierungen bezeichnen ein absolutes Parkverbot. 

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