Forschung

Steuermann halt die Wacht

Die Uni Rostock entwickelt Methoden zum autonomen Navigieren von Schiffen in sicherheitskritischen Bereichen.


Was Autos erst noch lernen sollen, ist für Schiffe schon ein alter Hut: Der Autopilot hilft nicht nur Freizeit-Kapitänen weiter, auch in der Berufsschifffahrt arbeiten Ruderanlage und GPS-Navigation längst eng miteinander verbunden. Allerdings sind voll-autonome Systeme noch nicht im Einsatz, aber ein vieldiskutiertes Thema im Bereich der weltweiten Mobilität. Sie arbeiten nicht nur komplett selbstständig, sie sind auch befähigt, Entscheidungen eigenständig zu fällen und Aufgaben zu lösen - ganz ohne menschliche Unterstützung oder Überwachung.

Am Institut für Automatisierungstechnik der Universität Rostock entwickelt der Lehrstuhl für Regelungstechnik derzeit Methoden, um Schiffe in sicherheitskritischen Bereichen autonom navigieren zu können. Im Rahmen eines Verbundvorhabens wird die Forschung der Rostocker Wissenschaftler nun mit 440.000 Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. Das Projekt mit dem Namen "GALILEOnautic" startet ab Juli 2016 und wird zunächst bis Mitte 2018 unterstützt.

Die Rostocker Wissenschaftler der Uni Rostock schaffen mit dem GALILEOnautic-Projekt die Grundlage, um einen vollautonomen Schiffsbetrieb in sicherheitskritischen Bereichen zu garantieren. Gemeint sind Gebiete, die aufgrund ihrer Dimension oder ihres Verkehrsaufkommens hohe Anforderungen an die Schiffsführung stellen, so etwa Häfen, Hafeneinfahrten oder auch enge Wasserstraßen.

Ziel der Forscher ist die sichere, automatische Steuerung und die Regelung des Schiffs in jedem Operationszustand auch bei einem Fehler. Kommt es zu einem Ausfall oder einer Einschränkung des Antriebs, muss der jeweilige Fehler aus den verfügbaren Sensordaten automatisch ermittelt werden, um anschließend Schiffssteuerung und Regelung anzupassen. Dafür werden zuverlässige und präzise Daten benötigt.

Gemeinsam mit der Universität Rostock arbeiten in diesem Verbundvorhaben die Universität Bremen, die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, die Hochschule Wismar sowie das Unternehmen SCISYS Deutschland zusammen.

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