Reparaturen

Auto-Reparatur: Bitte nicht Kfz-Meister spielen

  • In RATGEBER
  • 28. Juni 2016, 11:32 Uhr
  • Ralf Loweg

Reifen, Sicherung, Zündkerzen oder Ölfilter - es gibt viele Dinge, die können Autofahrer selbst erledigen. Doch Vorsicht: Bei der immer komplizierter werdenden Technik führt oft kein Weg an der Werkstatt vorbei. Deshalb sollten Autofahrer nicht zu ehrgeizig sein und ständig Mal Kfz-Meister spielen.


Reifen, Sicherung, Zündkerzen oder Ölfilter - es gibt viele Dinge, die können Autofahrer selbst erledigen. Doch Vorsicht: Bei der immer komplizierter werdenden Technik führt oft kein Weg an der Werkstatt vorbei. Deshalb sollten Autofahrer nicht zu ehrgeizig sein und Kfz-Meister spielen. Der TÜV Süd gibt einen Überblick, bei welchen Reparaturen unbedingt die Profis ran müssen und welche in Eigenregie durchgeführt werden können.

Reifen: Der Wechsel der Sommer- und Winterbereifung ist mit ein paar Grundkenntnissen kein Problem. Vibriert aber das Lenkrad nach dem Tausch der Räder, ist nach den Erfahrungen von TÜV SÜD doch die Fahrt zum Auswuchten beim Reifendienst angesagt.

Lack: Kleine Lackschäden machen keinen Werkstatt-Besuch erfoderlich. Mit Tupflack lässt sich Rost an Steinschlagschäden stoppen. Auch die Spraydose kann helfen. Bei Metallic-Farben stößt der Heimwerker jedoch an seine Grenzen.

Öl: Der heimische Ölwechsel wird immer mehr zum Auslaufmodell. Die Wechselintervalle sind inzwischen so lang, dass sie mit anderen Arbeiten in der Werkstatt zusammenfallen, sagen die Experten. Außerdem brauchen immer mehr Motoren ungewöhnliche Spezial-Öle. Wer sich bei dessen Auswahl ganz sicher ist, kann auch heute noch selbst wechseln - eine saubere Arbeitsweise und umweltgerechte Entsorgung des Alt-Öls vorausgesetzt.

Filter: Auch der Wechsel von Öl- oder Luftfiltern bereitet in der Regel kein Problem. Fast alle neueren Autos haben übrigens einen zweiten Luftfilter - für die Innenraumluft. Er sollte sogar öfter ersetzt werden. Sonst bildet der sogenannte "Pollenfilter" einen idealen Nährboden für Krankheitskeime.

Zündkerzen: Für den Austausch der Zündkerzen empfiehlt sich zur Schonung der Gewinde in Leichtmetallmotoren ein Drehmomentschlüssel. Und Vorsicht: Die Zündung keinesfalls während der Arbeit einschalten. Moderne Zündanlagen arbeiten mit lebensgefährlichen Spannungen. Ansonsten hat der Heimwerker leichtes Spiel.

Licht: Viele Autos weisen über eine Anzeige im Cockpit auf fällige Wartungsarbeiten hin. In manchen Modellen lassen sich die Hinweise beispielsweise nach einem erfolgten Ölwechsel selbst löschen. Wie das geht, steht in der Betriebsanleitung. In anderen Fällen kann nur eine Werkstatt die Service-Anzeige zurücksetzen. Der Austausch von Blinker- und Standlichtlampen erfordert nicht zwingend einen Besuch beim Kfz-Meister. Finger weg dagegen von Xenon-Licht. Diese Scheinwerfer setzen nämlich zum Zünden Spannungen von bis zu 50.000 Volt ein.

Riemen: Statt eines antiquierten Keilriemens treiben heute aufwändige Flachriemen die Nebenaggregate wie Generator, Servolenkungspumpe oder Klima-Kompressor an. Der Wechsel ist schon wegen der mitunter komplizierten Führung nur erfahrenen Schraubern zu empfehlen. Spätestens wenn das Auto auch noch spezielle Messgeräte zur Einstellung der Riemenspannung braucht, ist die Werkstatt gefragt. Das gilt in verstärktem Maß für den vorgeschriebenen Wechsel des Zahnriemens. Wer hier nicht penibel genau arbeitet und bei der Grundeinstellung der Nockenwellen oder beim Spannen Fehler macht, riskiert einen kapitalen Motorschaden.

Auspuff: Selbst handwerklich geschickte Menschen verzweifeln schon mal bei Arbeiten an der Auspuffanlage. Unbedingt nötig ist eine Hebebühne oder Grube, denn ein aufgebocktes Auto bietet für Auspuffarbeiten selten die nötige Bewegungsfreiheit für sperrige Rohre und Töpfe. Deshalb sind dieses Arbeiten nur etwas für Hartgesottene oder die Werkstatt-Profis.

Sicherheit: Wenn es um Bremsen, Lenkung und Radaufhängung geht, sind Fachkenntnisse unbedingt nötig. Wer keine entsprechende Ausbildung hat, muss solche Arbeiten einer Werkstatt überlassen.

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