Gesundheit

Gefährliche Kombination: Das "Mama-Taxi" und der Infekt

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  • 1. Juli 2016, 13:56 Uhr
  • Rudolf Huber

Auch eine ausgewachsene Erkältung kann das 'Mama-Taxi' nicht stoppen: Mütter ständig als Fahrerinnen für den Nachwuchs aktiv - auch wenn sie gesundheitlich angeschlagen sind. Doch das ist riskant.


Auch eine ausgewachsene Erkältung kann das "Mama-Taxi" nicht stoppen: Mütter sind ständig als Fahrerinnen für den Nachwuchs aktiv - auch wenn sie gesundheitlich angeschlagen sind. Doch das ist riskant. Denn laut der Deutschen Verkehrswacht (DVW) sind Medikamente direkt oder indirekt an jedem vierten Unfall im Straßenverkehr beteiligt.

Um trotz eines Infekts den täglichen Aufgaben nachkommen zu können, verlassen sich viele Mütter auf verschreibungsfreie Medikamente, die lästige Begleiterscheinungen wie Kopf- und Gliederschmerzen, Halsschmerzen und Schnupfen lindern sollen. Aber immerhin 40 Prozent verzichten aus Angst vor Nebenwirkungen komplett auf eine medikamentöse Behandlung. Beide Optionen können im Straßenverkehr schlimme Folgen haben.

In einer Umfrage mit mehr als 1.000 Befragten gaben 72 Prozent der autofahrenden Mütter an, ihre Kinder auch zu Terminen zu fahren, wenn sie eine handfeste Erkältung plagt. 62 Prozent fühlen sich trotz Erkältung nicht eingeschränkt oder unkonzentriert. Dabei können fiebrige Infekte aufgrund der steigenden Körpertemperatur und der stetig stärker werdenden Schmerzen zu einer verminderten Wahrnehmung und einem eingeschränkten Reaktionsvermögen führen. Laut einer Studie der Universität Leeds reagieren Fahrer mit grippalen Infekten deutlich langsamer auf unerwartete Ereignisse im Straßenverkehr und schließen auch noch dichter auf das Fahrzeug vor ihnen auf.

Wer krank ist und sich schlapp fühlt, sollte sich also aus Sicherheitsgründen nicht selbst hinters Steuer setzen. Im Alltag gelingt das jedoch nur etwa jeder zehnten Mutter. Gerade deshalb ist es wichtig, typische Erkältungssymptome zu lindern, die das Fahrvermögen beeinträchtigen. Bei der Selbstmedikation ist jedoch zu berücksichtigen, dass auch rezeptfreie Medikamente gegen Husten und Schnupfen oder Mittel zur Schmerzlinderung das Reaktionsvermögen negativ beeinflussen können. Ein gezielter Blick auf den Beipackzettel verrät, ob das Medikament die Fahrtüchtigkeit beeinflussen kann. Doch laut der Umfrage liest ein Drittel der befragten Mütter den Zettel überhaupt nicht. Wer sich unsicher ist und sein Auto nicht stehen lassen kann, sollte sich vor der Medikamenteneinnahme in der Apotheke beraten lassen.

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