Technik & Wissen

Kreisel Electric - Wunder-Akku aus der Provinz

Das Familienunternehmen Kreisel hat einen E-Auto-Akku entwickelt, gegen den selbst Tesla nicht anstinken kann. Die Technik könnte bald in Großserie auf die Straße kommen.

Ein Durchbruch bei der Akku-Technologie wurde schon regelmäßig vermeldet. Diesmal könnte es aber wirklich soweit sein: Das Familienunternehmen Kreisel aus Freistadt in Oberösterreich will die leichtesten, kompaktesten und sichersten Batterien für mobile und stationäre Stromspeicher entwickelt haben. Die Serienproduktion soll bald starten.

Die Eckdaten zumindest beeindrucken: Das Gewicht für eine Kilowattstunde Akkuleistung liegt bei 4,1 Kilogramm und das Volumen bei knapp zwei Litern. Würde man die Batterien in den aktuellen E-Golf von VW einbauen, hätte der Wagen mit 55,7 kWh mehr als  die doppelte Kapazität, käme 430 statt 190 Kilometer weit und wäre nur sieben Kilo schwerer. Die Kosten blieben laut Kreisel vergleichbar.

Der Trick, warum die ansonsten recht konventionellen Akkus denen von VW, Tesla und Co. überlegen sein sollen, liegt in bessern Kühlung. Bei der Kreisel-Batterie stecken die einzelnen Zellen in Kunststoffkapseln, die Zwischenräume sind mit Kühlflüssigkeit geflutet. Durch die günstigen Temperaturverhältnisse verkürzen sich die Ladezeiten und es verlängert sich die Lebensdauer. Weil weniger Isolierung zwischen den einzelnen Zellenblocks nötig ist, reduzieren sich Bauraum und Gewicht, während die Energiedichte wächst.

Bereits 2017 will Kreisel mit der Produktion im großen Stil starten. In einer eigens gebauten Fabrik sollen Batterien mit einer Gesamtkapazität von 800.000 kWh vom Band laufen - genug, um damit zum Beispiel gut 13.000 BMW i3 oder knapp 9.000 Tesla Model X in der größten Ausbaustufe zu bestücken.

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