Straßenverkehr

Navi für Sehbehinderte

Mehr Sicherheit und Selbstständigkeit für Sehbehinderte wollen Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie mithilfe eines maßgeschneiderten Navigationssystems erreichen. Im Rahmen des Verbundprojekts Terrain soll ein tragbares, elektronisches Assistenzsystem entwickelt werden, das den Bewegungsspielraum von sehbehinderten Menschen deutlich erweitert.

Mehr Sicherheit und Selbstständigkeit für Sehbehinderte wollen Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie mithilfe eines maßgeschneiderten Navigationssystems erreichen. Im Rahmen des Verbundprojekts Terrain soll ein tragbares, elektronisches Assistenzsystem entwickelt werden, das den Bewegungsspielraum von sehbehinderten Menschen deutlich erweitert.

Der ist besonders in einer ungewohnten Umgebung und in Städten mit hohem Verkehrsaufkommen eingeschränkt, da eine Orientierung unter diesen Umständen besonders schwerfällt. Und wie funktioniert das City-Navi? Das Basisgerät tragen die meisten schon heute mit sich herum: Smartphones und Smartwatch sind auch bei Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen weit verbreitet.

"Dieses Potenzial wollen wir nutzen, um bisherige Hilfsmittel wie den Langstock zu ergänzen", erklärt Projektkoordinator Sebastian Ritterbusch von der iXpoint Informationssysteme GmbH. Das ist auch notwendig, denn ein Blindenstock erfasst nur Hindernisse in Bodenhöhe, so die Forscher. Die nun angestrebte Lösung aber soll deutlich mehr können.

Eine weitere Komponente ist vielen Autofahrern bereits vertraut: Die Verkehrszeichen-Erkennung per Kamera. Diese soll - in Brusthöhe getragen - Schilder, Absperrungen und Personen erfassen und die gewonnenen Daten zur Auswertung an das Mobiltelefon senden. Dort werden sie mit bereits hinterlegten Kartendaten kombiniert. Lernfähig soll dieses System ebenfalls sein und Bilder bestimmter Umgebungen mit typischen Wegmarken, Gebäuden, Eingängen oder auch Verkehrsübergängen speichern. Zusätzlich planen die Wissenschaftler, eine "mobile Braillezeile" zu integrieren, die Detail-Informationen zur Umgebung in Blindenschrift ausgibt.

Ein erstes Basissystem wollen die Initiatoren bis Ende 2017 präsentieren, das anschließend von Probanden getestet und optimiert werden soll.

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