Unternehmen & Märkte

Zweiradmarkt - Europa mit stetigem Rückenwind

Die Zulassungszahlen für Motorräder und Leichtkrafträder in den wichtigsten Ländern der EU konnten im 1. Halbjahr 2016 erstmals geschlossen zulegen - Mopeds verlieren aber weiter.

Erstmals nach vielen Jahren stehen in einem ersten Halbjahr die Zulassungsampeln für Krafträder und Kleinkrafträder in den fünf wichtigsten Ländern der EU geschlossen auf Grün, meldet die europäische Herstellervereinigung der Zweiradindustrie ACEM. Zwischen Januar und Juni 2016 wuchs deshalb der Absatz an Zweirädern mit einer Motorisierung ab 51 ccm Hubraum (nach ACEM-Definition sind das ,,Motorcycles") gegenüber dem 1. Halbjahr 2015 um knapp 41.000 Einheiten auf fast 545.000 Stück. Zu verdanken hat die Branche das insbesondere dem italienischen Markt, der um fast 16 Prozent auf rund 117.000 Neuzulassungen anziehen konnte. In der Wichtigkeit folgen Deutschland (knapp 101.000 Einheiten, plus 4,2 %), Frankreich (89.000 Eh., plus 1.7 %), Spanien (73.000 Eh., plus 13,5 %) und noch EU-Mitglied Großbritannien (rd. 62.000 Eh., plus 8,3 %).
 
In der Struktur der Märkte gibt es aber nach wie vor große Unterschiede: So sind in Spanien weiterhin primär Leichtkrafträder und Leichtkraftroller bis 125 ccm Hubraum gefragt, während in Deutschland die hubraumstarken Krafträder über 750 ccm dominieren. Auch in Frankreich und Italien spielen kleinvolumige Fahrzeuge eine deutlich größere Rolle als hierzulande. Dem deutschen Markt noch am ähnlichsten ist der britische.
 
Da im Zeitraum Januar bis Juni 2016 auch viele mittelgroße europäische Märkte mit Volumina zwischen 15.000 und 20.000 Einheiten (Belgien, Österreich, Griechenland) Zuwächse erzielen konnten, ist der EU-Absatz an motorisierten Motorrädern laut ACEM um insgesamt 8,1 Prozent angewachsen. Schwächer als im Vorjahr zeigte sich lediglich Polen mit einem Minus von 4,3 Prozent (13.222 Eh.).
 
Weiterhin negativ entwickelt sich der europäische Moped-Markt (bis 50 ccm Hubraum); fast alle Länder melden leichte Rückgänge. Ausnahmen sind lediglich die in diesem Segment wichtigen Niederlande (34.000 Eh., plus 4 %) sowie das bedeutungsarme Slowenien mit einem Plus von fast 18 Prozent auf 1.450 Eh. Das Gesamtminus von gut 5.000 Einheiten auf nur noch knapp 135.000 Stück geht maßgeblich auf den Verlust von fast 3.500 Einheiten in Polen zurück; das Land hat für das 1. Halbjahr 2016 ein Minus von über 21 Prozent nach Brüssel gemeldet. Polen ist damit (neben Finnland und Lettland) das einzige volumenstärkere EU-Mitglied, das im Zeitraum Januar bis Juni 2016 für Mopeds wie Motorräder nennenswert rückläufige Zahlen registriert hat.

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