Schifffahrt

Stadt, Land, Fluss: In Hamburg schwimmt der Riverbus

  • In RREISEMOBIL
  • 1. September 2016, 16:05 Uhr
  • Michael Kirchberger

Ein Pferd auf dem Flur oder ein MAN in der Elbe? In Hamburg reiben sich Touristen die Augen, denn mit dem Hafencity Riverbus, dem ersten Amphibien-Bus in Deutschland, können sie tatsächlich ohne umzusteigen die Hafen- und Stadtrundfahrt miteinander kombinieren.


Ein Pferd auf dem Flur oder ein MAN in der Elbe? In Hamburg reiben sich Touristen die Augen, denn mit dem Hafencity Riverbus, dem ersten Amphibien-Bus in Deutschland, können sie tatsächlich ohne umzusteigen die Hafen- und Stadtrundfahrt miteinander kombinieren. Was bequem ist, schließlich liegt ein Großteil der hansestädtischen Sehenswürdigkeiten doch am oder auf dem Wasser. An Land reisen sie wie in einem normalen Linienbus. Sogar Haltewunsch-Taster sind im Innenraum des Vehikels zu finden.

Fred Franken ist der Besitzer des Amphibien-Busses und musste jede Menge Pionierarbeit leisten. Die Umsetzung von der ersten Idee bis zum fertigen Fahrzeug hat vier Jahre gedauert, die Zulassung für den Verkehr auf dem Wasser und auf der Straße stellte erwartungsgemäß die größte Herausforderung dar. Denn: Amphibienfahrzeuge sind im deutschen Verkehrsrecht nicht vorgesehen.

"Die Idee für ein solches Projekt hatte ich schon vor 18 Jahren", erzählt Franken, gelernter Schifffahrts-Kaufmann und bekennender Bus-Enthusiast. "Damals habe ich eine ähnliche Attraktion in Singapur gesehen und mir war sofort klar, dass so etwas unbedingt nach Hamburg kommen muss." Ein Lkw-Chassis von MAN steckt unter der wasserdichten Hülle, den Aufbau lieferte ein Unternehmen aus Ungarn.

Amphibien-Fahrzeuge brauchen sorgsame Pflege damit sie einsatzfähig bleiben. Aber die Wartungsarbeiten sind anspruchsvoll. "Es handelt sich weder um einen Bus noch um ein Schiff, es gibt bisher keine vergleichbaren Fahrzeuge. Da bei Bedarf schnell an zu reparierende Teile dran zu kommen, erfordert ein sehr hohes technisches Verständnis der Werkstattmitarbeiter", sagt Mike Vannauer, Regionalleiter Verkauf Bus Nord bei der MAN Truck & Bus Deutschland GmbH. Vanauer weiß im doppelten Sinn, von was er spricht. Der gelernte Seemann hat mit viel Herzblut das Projekt unterstützt. Viel Zeit für den Service bleibt nicht, derzeit steht der Riverbus maximal einen Tag je Woche für Wartungstätigkeiten bereit.

Denn die Nachfrage der Kreuzfahrt durch die Stadt ist überwältigend: "In den ersten zwei Monaten unseres Betriebs haben wir bereits über 6.000 Personen befördert. Darunter Hamburger aber auch sehr viele auswärtige Gäste", berichtet Fred Franken, und freut sich, dass seine Idee ankommt. Und auch andere Städte wurden bereits aufmerksam. So liegen bereits Anfragen für fünf bis sieben weitere Amphibien-Busse vor

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