News

Sonst noch was? - Elektrische Hoffnungsschimmer

  • In NEWS
  • 25. September 2016, 12:17 Uhr
  • Günter Weigel/SP-X

Manchmal kommt Hilfe aus unerwarteten Ecken. In diesem Fall für die Idee der E-Mobilität.

Vielleicht wird das doch noch was mit der elektrischen Mobilität. Nächste Woche zeigt VW in Paris eine Studie, die es wohl vom Platzbedarf auf der Straße mit einem Golf, vom Platzangebot innen mit einem Passat, von der Reichweite aber eher mit einem Tesla aufnehmen kann. Opel wiederum stellt die Serienversion des Ampera-e vor und zudem gibt es, nicht zwingend in Paris, aber im Herbst und im kommenden Frühjahr allerlei Updates in Sachen Reichweite für bestehenden E-Modelle. Was uns aber mindestens genauso hoffnungsvoll stimmt, ist unser Besuch auf der IAA für Nutzfahrzeuge. Dort, für die meisten gemeinen Pkw-Nutzer im Verborgenen, strahlt eine Vielzahl von tauglichen Konzepten und zum Teil auch Serienfahrzeugen, die elektrisch im urbanen Umfeld unterwegs sein können und uns so geräusch- und abgaslos die Waren bringen, die bislang auf eher laute Diesel angewiesen sind.

Die Nutzfahrzeugbranche hat den Auftrag E-Mobilität anscheinend besser verstanden, als viele Pkw-Hersteller, so scheint es zumindest. Man kann auch sagen, sie haben es besser verstehen müssen. Angesichts drohender Fahrverbote für Verbrenner in Metropolen in vielleicht nicht allzu ferner Zukunft gibt es für den Lieferverkehr schließlich keine Option. Einfach die U-Bahn nehmen geht ja nicht. Und weil es zwar auf den letzten Kilometer der Zustellung ankommt, nicht aber auf den letzten Kilometer der Reichweite, muss man Batterien und Motoren nicht ausreizen und kann entsprechend günstiger planen und bauen.

So kommt die Post mit ihrem Streetscooter samt Entwicklungskosten ziemlich günstig weg und hat sich ihr eigenes Fahrzeug gebaut. Zugeschnitten auf die Bedürfnisse eines Postboten, der zigfach am Tag ein- und aussteigt, wurde alles weggelassen was man nicht braucht, dafür aber auf Kleinigkeiten geachtet, die das Botenleben leichter machen. Ein ebener Laderaum in Hüfthöhe beispielsweise oder ein Fahrersitz der links keine seitliche Wange hat, damit man leichter rauf- und runterrutschen kann. Das Ganze kombiniert mit einem Rahmen, der 16 Jahre aushalten soll. Das Modell kann man auch für kommunale Arbeiten verwenden, wenn man es beispielsweise mit einer Pritsche versieht. So kämen auch Kommunen zu mehr E-Mobilen.

Zurück aus der Zukunft konnten wir zu Kenntnis nehmen, dass die an dieser Stelle schon häufiger mehr oder weniger lobend erwähnte Deutsche Umwelthilfe das Thema Diesel nach dem letzten Test anscheinend als erledigt betrachtet. Nachdem man vor Wochenfrist vorsorglich schon mal die Benzindirekteinspritzer als nächstes Untersuchungsthema angekündigt hat, kam man jetzt, getreu dem Motto ,,Viel Feind viel Ehr" auf Apple als lukrativen Gegner. Der hat zwar noch nichts mit Autos zu tun, aber das muss bei der Umwelthilfe auch nicht sein. Elektrische, pardon, elektronische Altgeräte müssen schließlich auch ordnungsgemäß entsorgt werden und diesbezüglich scheinen sich die Kalifornier etwas störrisch zu geben. Ein klarer Fall für DUH, die eben gerne dem Recht und seinen Verordnungen zur Geltung verhilft. Dagegen ist nichts zu sagen. Sonst noch was? Nächste Woche wieder.

STARTSEITE