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Automobile Modemacher auf dem Pariser Salon - Die 10 wichtigsten Designtrends aller Zeiten

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  • 26. September 2016, 12:22 Uhr
  • Wolfram Nickel/SP-X

Die Modestadt Paris hat auch auf die automobile Couture großen Einfluss genommen. Hier die zehn wichtigsten Trends von der Seine.

Im weltweiten Machtzentrum der Mode waren die Menschen schon immer aufgeschlossen für Neues. Auch beim Automobil wurden neue Stilmittel mit Wohlwollen aufgenommen. Kein Wunder, dass der Pariser Salon jede Menge Trends etabliert hat.

Platz 10: Arts Plastiques - die Kunststoffkarosserie (ab 1954)
Ist heute Karbon gefragt, war es am Anfang Fiberglas, das dem Sportwagen ihr geringes Gewicht und ihre fantasievollen Formen verdanken. In Paris schrieb 1954 der Volvo Sport P 1900 Geschichte als erster europäischer Roadster mit Fiberglas-Karosserie. Zahlreiche Nachahmer folgten.

Platz 9: Sportkombis und Shooting Brakes (ab 1966)
Gewiss, die Geschichte teurer Jagdwagen namens Shooting Brake reicht bis in die Pioniertage des Autos. Zum erschwinglichen und praktischen Sportkombi verwandelten sich die Dreitürer aber erst 1966. Nach dem MG B GT begeisterte damals das Peugeot 204 Coupé mit weit aufschwingender Heckklappe

Platz 8: Crossover (ab 1978)
SUVs sind heute voll im Trend. Allerdings hat es Jahrzehnte gedauert, bis der Crossover-Hype abhob. Denn der erste abenteuerlustige Kompakte mit allen optischen Geländewagenaccessoires kletterte schon 1978 auf die Pariser Premierenbühne. Der Simca Matra Rancho verblüffte, wurde aber damals nur von wenigen Käufern verstanden.

Platz 7: Nostalgie im Retrostil (ab 1987)

Designexperten sprachen verächtlich von der Kapitulation der Kreativität. Dabei brachten Autos im Retrostil einfach nur fröhliche, runde Gesichter in die kantig-kühle Designära der 80er Jahre. Modelle wie Nissan Be-1 und Mazda MX-5. Es folgten weitere Modelle in diesem Stil, bis der Retrotrend 2000 im New Mini von BMW kulminierte.

Platz 6: Luxus und Lifestyle im Mini-Format (ab 1974)
Klein kann so schick sein - war einer der Schlüsse, die die Autobranche aus der Ölkrise von 1973/74 zog. Damals glänzten in Paris neue, ultrakurze Stilikonen wie der von Bertone gezeichnete Audi 50 oder der 3,36 Meter kurze Peugeot 104 C in Pininfarina-Kostüm.

Platz 5: Weltauto-Design (ab 1966)
Ihre Weltoffenheit hat Paris zur Hauptstadt der Mode gemacht. So überrascht es nicht, dass auf der Messe auch der Trend zum Weltauto startete. Den Anfang machte 1966 der Opel Rekord C mit keckem Hüftschwung im Coke-Bottle-Design. Ein Erfolgsmodell, das weitere Weltautos nach sich zog.

Platz 4: Monospace-Vans (ab 1984)
Heute hat der Renault Espace seinen Platz in der Automobilhistorie sicher. Tatsächlich dauerte es nach seinem Paris-Debüt lange bis die Großraumlimousine eine nennenswerte Rolle in den Zulassungscharts spielte. Dann aber löste die Großraumlimousine ein regelrechtes Van-Fieber aus.

Platz 3: Italienische Alta Moda für Massenkonfektion (ab 1974)
Bezahlbares Turiner Design kennt das Pariser Publikum seit den Autosalons der 50er-Jahre. Damals begann die Designkooperation zwischen Peugeot und Pininfarina, die auch preiswerte Bestseller wie die kompakten 204 und 104 hervorbrachte. Vielleicht das richtige Vorspiel für den von Giugiaro gestalteten VW Golf, der ab 1974 die Welt veränderte.

Platz 2: Fünftürige Fastbacks mit Frontantrieb (ab 1965)
Heute sind sie in allen Fahrzeugklassen ein Inbegriff für familienfreundliche Funktionalität und unproblematische Fahreigenschaften: fünftürige Fastbacks mit Frontantrieb. Ausgelöst haben den Schrägheck-Trend 1965 beziehungsweise 1967 zwei avantgardistische Franzosen, der Renault 16 und der Simca 1100. Selten gelangen den Galliern größere Geniestreiche.

Platz 1: Die Kunst des Minimalismus (ab 1948)
Verzicht macht Fahrzeuge selten verführerisch. Es sei denn, es handelt sich um Minimalismus, so wie ihn erstmals der Citroen 2 CV verkörperte. Als der 1948 auf einem frugalen Messestand enthüllt wurde, kommentierte die Presse: ,,Eine Konservendose. Modell freies Camping für vier Sardinen." Die bissige Satire bremste die Begeisterung aber nicht - im Gegenteil. Eine Produktionszahl von sieben Millionen Einheiten für den 2 CV und seine Varianten steht für sich.

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