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BMW zeigt in Paris den neuen X2 - Flacher X-Faktor

  • In AUTO
  • 30. September 2016, 15:18 Uhr
  • Peter Maahn/SP-X

Mit dem X2 schließt BMW die Lücke zwischen vom X1 und dem X3 und rundet die Familie der flacheren und sportlicheren Versionen der SUV-Familie nach unten ab. Die seriennahe Studie wurde jetzt auf dem Pariser Salon enthüllt und soll in zwei Jahren auf den Markt kommen.

Heftig umstritten, aber erfolgreich. Am wuchtigen BMW X6, der hochbeinigen Coupéversion des normalen X5, schieden sich die kritischen Geister. Von ,,guter Mischung zwischen Zweckmäßigkeit und Dynamik" schwärmten die Fans. Über ,,aufdringlichen Protz und unsozialer Größe" klagten die Puristen vor allem in Deutschland. Eine Auseinandersetzung, die dem kleinen Ableger mit dem Kürzel X2 erspart bleiben wird. Er sieht einfach nur gut aus.

Nach dem X4 ist der Neuling das kleinste Glied der vom X6 ausgehenden Logikkette. Die geraden Zahlen stehen bei den Allradlern, die längst nicht mehr alle Allrad haben, für die eher sportliche Deutung des Themas SUV. Die Kunden schätzen die hohe Sitzposition, wollen aber nicht die Silhouette eines klassischen Geländewagens, die beim bayerischen X-Dreigestirn von 1 bis 5 gepflegt wird. Designer Sebastian Simm: ,,Wir haben beim X2 bewusst eine andere Formensprache gewählt als bei den größeren Modellen. Noch mehr Anklänge an ein viertüriges Coupé mit einer nach hinten fließenden Linie". Deutlich wird das beim X2 an den deutlich schmaleren Seitenfenstern und der steiler stehenden Heckscheibe. Das sorgt für ordentlichen Platz im Gepäckraum und mehr Luft über den Köpfen der Fond-Insassen.

Die berühmte Marken-Niere im Zentrum der Frontpartie wird nach unter breiter. ,,Damit verstärken wir die Dominanz, mit dem das Auto auf der Straße liegt", erklärt Simm. Gegen den markanten Grill sind die Scheinwerfer-Augen bewusst schlank gehalten. Ein gelungener Kontrast zwischen Selbstbewusstsein und verschmitztem Seitenblick aus schmalen LED-Leuchten. Der X2 bietet bei aller Dynamik einen der wichtigsten Vorteile, die von SUV-Jüngern so geschätzt werden. Obwohl er mit 1,52 Metern Höhe um gut sieben Zentimeter niedriger als der Genspender X1 ist, bleibt die Sitzposition hinterm Lenkrad auf gleichem Niveau. Die Kunden werden auch im ,,Coupé" mit gutem Rundumblick verwöhnt. Eine Eigenschaft, die klassische Flachmänner im Coupé-Stil nicht bieten können.

Unter der Haube arbeitet die Technik, die schon aus dem X1 vertraut ist. Auch die Motorpalette wird wohl der des nahen Verwandten entsprechen. Die meisten X2 werden mit Allradantrieb unterwegs sein, wenn der Verkauf 2018 beginnt. Ob es auch eine günstigere Version mit Frontantrieb geben wird, verrät BMW noch nicht.

Peter Henrichs, der leitende Manager für die X-Modelle, spricht beim X2 von ,,seriennah", was den Verzicht auf einige Showdetails der in Paris gezeigten Studie beim späteren Serienmodell nahelegt. So werden es die wild gefurchten Riesenräder nicht in die Preisliste schaffen. Auch die durchgehend schwarz getönten Scheiben werden im Sieb der Vernunft hängenbleiben. Ähnliches gilt für die hinteren Türen, deren Mechanismus statt mit Klinken mit geschickt in der C-Säule verborgenen Tasten bedient wird.

Für Henrichs ist der X2 die konsequente Weiterführung der X-Idee. Zu der allerdings eine, vor allem in den USA heiß begehrte Fahrzeuggattung nie gehören wird. ,,Es wird kein Pickup von BMW geben", legt sich der Top-Manager fest. Ein Nutzfahrzeug dieser Art würde nicht zur langen Geschichte der Marke BMW passen. Zuletzt hatte Mercedes einen eigenen Pickup, also ein geländegängiges Fahrzeug mit Ladefläche, angekündigt.
 
 

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