Elektromobilität

Schaefflers E-Mission: "Wir gestalten Mobilität für morgen"

Das Timing hätte kaum besser sein können: Kurz vor dem Start in die dritte Formel-E-Saison in Hongkong hat Schaeffler die erste Schnellladestation für E-Fahrzeuge im internen Firmennetz am Standort in Bühl eingeweiht. Technologievorstand Prof. Dr. Peter Gutzmer ging mit gutem Beispiel voran und griff höchstpersönlich zur 'Zapfpistole'.


Das Timing hätte kaum besser sein können: Kurz vor dem Start in die dritte Formel-E-Saison in Hongkong hat Schaeffler die erste Schnellladestation für E-Fahrzeuge im internen Firmennetz am Standort in Bühl eingeweiht. Technologievorstand Prof. Dr. Peter Gutzmer ging mit gutem Beispiel voran und griff höchstpersönlich zur "Zapfpistole". "Wir gestalten Mobilität für morgen", so Peter Gutzmer bei der Eröffnung. Aber das alleine reiche nicht. Man müsse auch vorbildhaft vorangehen, Mobilität für morgen im Unternehmen verankern und leben.

Gleichzeitig wurde ein weißer Fleck auf der E-Landkarte beseitigt. Denn jetzt ist an den drei größten Standorten des Unternehmens in Deutschland - Herzogenaurach, Bühl sowie Schweinfurt - Ladeinfrastruktur für E-Autos vorhanden. In Höchstadt, Hirschaid und Langen werden noch 2016 Ladestationen installiert, heißt es. Damit sind insgesamt sechs Standorte an das standortübergreifende Netzwerk von Ladestationen angebunden.

Innerhalb der Schaeffler-Gruppe gibt es nach offiziellen Angaben einen deutschlandweit gültigen Standard für den Ausbau der Infrastruktur für Ladestationen. Dieser regelt Themen wie Brandschutz, Ökostromnutzung und Kennzeichnung der Parkplätze. Um ein einheitliches Ladenetz aufzubauen, wurden Rahmenverträge mit Anbietern abgeschlossen. Damit ist der weitere systematische Ausbau gesichert. "Unser Ziel ist, die Anzahl der Standorte mit Ladeinfrastruktur mittelfristig zu verdoppeln", erläutert Gutzmer in Bühl.

Und die Bemühungen tragen bereits Früchte. Seit der Eröffnung der ersten Stromtankstelle in Herzogenaurach 2014 sind mehrere Elektroautos im Fuhrparkbetrieb, die täglich für Dienstreisen eingesetzt werden. "Mit jeder neuen Stromtankstelle schaffen wir auch neue Elektrofahrzeuge an - der Ausbau von Ladeinfrastruktur und Fahrzeugflotte geht Hand in Hand", betont Peter Gutzmer.

Auch international wird das Thema "Ladeinfrastruktur und Elektrifizierung" der Flotte vorangetrieben. Der Weltkonzern hat bereits jetzt Ladesäulen an wichtigen Standorten in China, Japan sowie Nordamerika und dort sowohl Vollhybride als auch Plug-in-Hybride im Einsatz.

Auf der großen elektrischen Werbe-Bühne Formel E ist Abt Schaeffler Audi Sport als einziges deutsches Team am Start. Bei den Fahrern vertraut der Rennstall wie in den ersten beiden Jahren erneut Daniel Abt und dem Brasilianer Lucas di Grassi. Mit insgesamt zehn Podiumsplätzen und Rang zwei in der Meisterschaft hat das Team in der vergangenen Saison für Furore gesorgt. Für den Auftakt in Hongkong ist Hochspannung angesagt. "Nach einer Bronze- und einer Silbermedaille fehlt jetzt nur noch Gold in unserer Sammlung", sagt Lucas di Grassi. Man sei hochmotiviert und wolle wieder eine Hauptrolle spielen: "Wir werden die abwechslungsreichste und vielleicht spannendste Formel-E-Saison erleben."

Teamchef Hans-Jürgen Abt freut sich auf den Saisonstart und ist zuversichtlich: "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und uns bestmöglich vorbereitet. Die Autos sind bereits in Hongkong, und Ingenieure, Mechaniker und Fahrer sind heiß auf das erste Rennen, so Abt: "Schön, dass es endlich wieder losgeht."

Die Elektromobilität soll auch den Jobmotor auf Touren bringen. Am Schaeffler-Standort in Bühl wurde der Geschäftsbereich Hybridantriebe neu aufgebaut. Rund 160 zusätzliche Stellen sind deutschlandweit zu besetzen. Global gesehen verdoppelt das Unternehmen seine Kapazitäten im Bereich E-Mobilität. Insgesamt wird die Mitarbeiterzahl der Personen, die sich mit den Themen E-Mobilität, Mechatronik und Digitalisierung beschäftigen, bis voraussichtlich 2021 auf 2.400 Mitarbeiter ansteigen, rechnen die Schaeffler-Strategen vor. Jetzt fehlt eigentlich nur noch ein Auftaktsieg auf der Rennstrecke in Hongkong zum elektrischen Glück.

Ralf Loweg

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