Elektroauto

Batterien im Blickpunkt: So steht es um die Reichweite

Ohne Batterien stehen bei der Elektromobilität die Räder still. Doch das schönste E-Auto hat keine Zukunft, wenn das grüne Herz viel zu früh schlappmacht. Noch immer geht bei vielen potenziellen Kunden die Reichweiten-Angst um. Wie aber ist es aktuell tatsächlich um die Energiespeicher bestellt? Warum geht der Batterie der Saft aus?


Ohne Batterien stehen bei der Elektromobilität die Räder still. Doch das schönste E-Auto hat keine Zukunft, wenn das grüne Herz viel zu früh schlappmacht. Noch immer geht bei vielen potenziellen Kunden die Reichweiten-Angst um. Wer will schon ein Auto fahren, das nach weniger als 200 Kilometer den Dienst quittiert? Wie aber ist es aktuell tatsächlich um die Energiespeicher bestellt? Warum geht der Batterie der Saft aus? Das wollten Vertreter der Automobilbranche, der Zuliefererindustrie und des Hochschulbereichs wissen und haben beim Technologiekonzern 3M in Neuss über den Entwicklungsstand von Batterien für Elektromobile diskutiert.

Es sei Zeit für die Verkehrswende, so die Botschaft der Fachleute bei den zahlreichen Reden und Vorträgen. Das Ziel: Bis 2020 sollen rund 500.000 Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sein. Ob dies eine realistische Zahl ist, wird man 2017 sehen. Denn dies sei das Schlüsseljahr für die Elektromobilität. Was aber macht den Befürworten so viel Mut? Zum einen US-Elektropionier Elon Musk und Tesla, zum anderen VW und "Dieselgate". Da sind zwei Faktoren zusammengenommen, die zum Katalysator für die E-Mobilität werden könnten. Das jedenfalls erhoffen sich die Verantwortlichen in der Elektro-Branche.

Und die Batterien seien sowieso besser als ihr Ruf. Fazit der Experten: Mit den existierenden Technologien lässt sich die Reichweite der umweltfreundlichen Fahrzeuge bereits heute signifikant erhöhen. Doch bis zur Serienreife wird es noch mindestens bis 2020 dauern. Im Blickpunkt steht die Lithium-Ionen-Batterie. Unter allen Batterie-Systemen bringt sie die besten Eigenschaften für den mobilen Einsatz in Fahrzeugen mit, heißt es. Das betrifft sowohl die Zuverlässigkeit als auch Lebensdauer. Forschung und Entwicklung weltweit beschäftigen sich damit, die Technologie zu verbessern und die Produktionskosten zu senken.

3M rückt zu diesem Thema jetzt die Firma Kreisel Electric aus Österreich werbewirksam ins Rampenlicht. Das Familienunternehmen habe eine Autobatterie entwickelt, mit der sich die Reichweite eines eGolfs mittels Flüssigkühlung von 190 Kilometer auf über 430 Kilometer verbessern lasse, ist zu hören.

"Die Forschung im Bereich Elektromobilität hat in Europa aus unserer Sicht erst vor einigen Jahren richtig Fahrt aufgenommen", sagt Markus Kreisel, der Geschäftsführer von Kreisel Electric GmbH. "Heute beobachten wir, dass zahlreiche große und kleine Unternehmen sowie Institutionen und Start-Ups neue Produkte und Lösungen entwickeln, auf die die Industrie zunehmend zugreift." Und 3M verweist darauf, dass die Forschung im Bereich der Elektromobilität bereits sehr viel erreicht habe. "Dennoch bedarf es auch weiterhin großer Anstrengungen der Industrie und Zulieferer, um den weltweiten Anschluss nicht zu verlieren", so Dr. Jörg Kaiser, Anwendungsentwicklung 3M Electronic Materials Solutions.

Ralf Loweg

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