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Ratgeber: Sicher durch die Berge - Bei Talfahrt in den Sportmodus

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  • 17. Januar 2017, 16:32 Uhr
  • Mario Hommen/SP-X

Wer im Skiurlaub mit dem Auto ins Tal will, muss vorsichtig fahren. Da mag es schon ein wenig verwundern, dass die TÜV-Experten genau dann zum Wechsel in den Sportmodus raten.

Wenn in den Bergen wieder reichlich Schnee liegt, zieht es massenhaft Autofahrer aus dem Flachland in die Berge. Doch für den Unbedarften haben die Touren rauf zum nächsten Skilift ihre Tücken. Der TÜV Süd rät: Ruhe bewahren, besonders vorausschauend fahren und ein paar Regeln beachten.
 
Wer auf Gefällstrecken ins Tal fährt, sollte die thermische Belastung der Bremsen minimieren. Hat man die ganze Zeit seinen Fuß auf dem Bremspedal, kann das zu gefährlichem Bremsfading führen. Deshalb raten die Experten, bei Talfahrten maximalen Gebrauch von der Motorbremse zu machen. Idealerweise wird bergab der gleiche Gang genutzt, wie zuvor bei der Fahrt hinauf. Bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe sollte man manuell ein paar Gänge zurückschalten oder in den Fahrmodus 3,2 oder L wechseln. Bietet die Automatik einen Sportmodus, empfiehlt sich dieser bergab. Der Trick: Die Gänge werden hier höher ausgedreht und damit die Bremswirkung des Motors besser genutzt.
 
Entgegen einer weit verbreiteten Ansicht gibt es auf engen Bergpassagen keine Regel, laut derer hinauffahrende Fahrzeuge Vorfahrt haben. Vielmehr sollte man auf die Bergabfahrenden mehr Rücksicht nehmen, da diese einen längeren Bremsweg haben.
 
Wer in die Berge fährt, muss den dort höheren Spritverbrauch einkalkulieren. Die vom Bordcomputer vor der Bergtour angezeigte Reichweite kann sich nämlich durch viele Höhemeter deutlich verringern. Oft finden sich in den Bergen auch auf längeren Abschnitten keine Tankstellen. Insofern empfiehlt es sich, hier großzügig Reserven einzuplanen.
 
Auch fahrtechnisch gilt es größere Reserven einzuplanen. Wer Kurven schneiden muss, oder mit quietschende Reifen durch die Serpentinen fährt, ist zu schnell. Stattdessen sollte man ruhig und besonnen fahren und sich keinesfalls von Dränglern stressen lassen. Diesen ermöglicht man bei Gelegenheit ein leichtes Überholen.
 
Autos mit modernen Einspritzsystemen haben meist keine Probleme mehr mit der dünnen Höhenluft. Bei älteren Fahrzeugen kann das Höhenklima allerdings durchaus noch Ärger bereiten. Wer in den Bergen aufgrund von Kälte und einem geringen Sauerstoffanteil in der Luft Probleme beim Anlassen hat, sollte beim Start das Gaspedal halb oder ganz durchtreten.

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