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Ratgeber: Radfahren im Winter - Keine Angst vor Schnee und Kälte

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  • 24. Januar 2017, 12:25 Uhr
  • Holger Holzer/SP-X

Fahrradfahren ist nur was für Sommer und Frühling? Stimmt nicht. Selbst bei Schnee im Winter lässt sich Radeln - wenn man einige Kniffe beachtet.

Fahrradfahren im schneereichen Winter ist eine besondere Herausforderung. Doch sie lässt sich mit der richtigen Ausrüstung und der passenden Einstellung auch vom Durchschnittsradlern meistern.

Besonders wichtig für das Radfahren im Winter: gut sichtbar sein. Neben der fest installierten elektrischen Beleuchtung, die selbstredend einwandfrei funktionieren muss, sollte das Rad deshalb noch mit Reflektoren ausgerüstet sein - möglichst rundum, an Front, Heck, in den Speichen und an den Pedalen. Idealerweise weisen zudem die Reifen reflektierende Streifen auf. Wer keine Kleidung mit Reflektoren hat, kann alternativ oder zusätzlich eine Warnweste überziehen. Angesichts der erhöhten Sturzgefahr aufgrund von feuchtem Laub und Eisglätte ist das Tragen eines Helmes ratsam, der zudem ebenfalls über Reflektoren und eine Zusatzbeleuchtung verfügen sollte.
 
Für Helmträger bietet der Handel übrigens spezielle Mützen an, die im Winter vor einem kalten Kopf schützen. Diese Eigenschaft ist auch für die restliche Kleidung wichtig, denn aufgrund des Fahrtwindes kühlt man besonders schnell aus. Beim Radfahren empfiehlt sich das Tragen mehrerer Schichten. Die unteren bestehen möglichst aus Funktionsbekleidung, die Feuchtigkeit nach außen trägt. Neben Kunstfasern kann auch Merinowolle gute Ergebnisse erzielen. Darüber trägt man am besten wind- und wasserdichte und zugleich atmungsaktive Kleidung, die die Bewegungsfreiheit nicht zu sehr einschränkt.

Wichtig sind vor allem gute Handschuhe und Fußwärmer. Fäustlinge halten die Hände besonders warm, sind aber hinderlich bei der Bedienung von Bremsen und Schaltung. Alternativ gibt es auch Drei- oder Vierfinger-Handschuhe. Um die kälteempfindlichen Füße zu schützen, sollte man Überzieher tragen, die zugleich als Regenschutz dienen. Zusätzlichen Kälteschutz bieten vor allem Trägern von Klickpedalschuhen wärmende Einlegesohlen.

Eine besonders souveräne Lösung gegen kalte Füße sind spezielle Winterstiefel für Radfahrer, die optimal vor Nässe und Kälte schützen, allerdings auch recht teuer sind. Ergänzend bietet der Fachhandel noch Arm-, Bein-, Knie- und Nierenwärmer sowie Gesichtsmasken an. Eine Schutzbrille kann das Tränen der Augen aufgrund des schneidenden Fahrtwindes verhindern. Vor allem Pedelec-Nutzern empfiehlt sich kompetenter Wärmeschutz, da sie aufgrund der geringeren Körperarbeit weniger Eigenwärme erzeugen.

Apropos Pedelec: Neben dem Fahrer reagieren auch die Akkus empfindlich auf Kälte, was mit Reichweitenverlusten einhergeht. Deshalb kann es ratsam sein, die Batterie mit einem Neoprenüberzug zu schützen. Auch die Antriebseinheit lässt sich mit einer speziellen Schutzhülle vor Schmutz und Beschädigungen behüten.
 
Darüber hinaus verlangen alle Räder in der nasskalten Jahreszeit nach besonderer Pflege. Vor allem Bremsen, Reifen und Kette benötigen Aufmerksamkeit. Wer die Kette regelmäßig mit einem öligen Lappen sauberwischt, entfernt Salzreste und verhindert dadurch die Bildung von Rost. Bei anderen Metallteilen lohnt sich der Einsatz spezieller Pflegemittel zur Korrosionsvermeidung. Das gilt auch für den Lack, der aufgrund von Streusalz stumpf werden kann. Während der sommerlichen Touren eventuell abgenutzte Bremsbeläge sollten ersetzt werden, gleichzeitig wird die Schmierung der Bremszüge kontrolliert.

Da Glätte der größte Feind jedes Radfahrers ist, müssen die Reifen genügend Profil haben. Abgefahrene Reifen, bei denen vielleicht bereits das Gewebe unter dem Gummi zu sehen ist, müssen sofort ausgetauscht werden. Wer mit schmalen Rennreifen unterwegs ist, wechselt besser auf breitere Pneus. Diese empfehlen sich besonders für Elektroräder, da bei ihnen höhere Antriebskräfte auf die Fahrbahn übertragen werden müssen. Wer zudem den Reifenluftdruck leicht verringert, kann vor allem auf Schnee für etwas bessere Traktion sorgen. Wer auf Nummer sicher gehen will, besorgt sich spezielle Fahrradwinterreifen, die mit ihrer besonderen Gummimischung mehr Grip bieten. Für die Fahrt auf Schnee und Eis greift man eventuell sogar auf Bereifung mit Spikes zurück.

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