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Mercedes-Benz CLS 400 4Matic: Sternstunden auf der Autobahn

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  • 24. Januar 2017, 13:25 Uhr
  • Jutta Bernhard

Dieser Stern strahlt hell: Wer den Mercedes-Benz CLS 400 4matic fährt, weiß, was Luxus bedeutet. Hinter der eleganten Schale verbirgt sich nämlich ein äußerst komfortabler Kern. Und auch der Antrieb lässt keine Wünsche offen. Der Test zeigt: Insbesondere auf der Langstrecke verwöhnt das Oberklasse-Dickschiff mit abfallender Dachlinie aus dem Hause Daimler Fahrer und Passagiere.

Dieser Stern strahlt hell: Wer den Mercedes-Benz CLS 400 4matic fährt, weiß, was Luxus bedeutet. Hinter der eleganten Schale verbirgt sich nämlich ein äußerst komfortabler Kern. Und auch der Antrieb lässt keine Wünsche offen. Der Test zeigt: Insbesondere auf der Langstrecke verwöhnt das Dickschiff mit abfallender Dachlinie aus dem Hause Daimler Fahrer und Passagiere. Wir haben die Allrad-Variante mit 333 PS starkem Biturbo-V6-Benziner über 1.500 Kilometer auf Herz und Nieren getestet.

"Angenehm auffallen" lautet die Devise des viertürigen Coupés aus Stuttgart, nicht martialisch, sondern eher stilvoll und dezent. Der CLS gilt schon seit der Einführung 2004 als die etwas andere Oberklasse für Individualisten, die nicht so ganz mit dem Mainstream gehen, aber gleichzeitig auf eine gewisse Bodenständigkeit nicht verzichten wollen. Und so ist das Modell für Manager und die Business-Lady als Geschäftswagen perfekt. Denn die Frontpartie des CLS mit dem großen, mittigen Stern ist unverkennbar Mercedes und steht für Seriosität - ein Image, das über viele Jahre gewachsen ist und das nicht von ungefähr kommt.

Eingerahmt wird der markentypische Kühlergrill optional von Multibeam-LED-Scheinwerfern. Die sind für rund 1.600 Euro Aufpreis erhältlich und leuchten automatisch die Fahrbahn und die Umgebung aus, inklusive Auf- und Abblenden. Vielfahrer sollten sich dieses Extra auf jeden Fall gönnen, besonders in der dunklen Jahreszeit ist diese Technik für den Piloten perfekt. Die Außenspiegel sind angenehm groß, was auch sinnvoll ist, da die Rundumsicht besonders nach hinten angesichts der coupéhaften Dachlinie eingeschränkt ist. Ohnehin ist der CLS mit rund 4,90 Meter Länge und knapp unter 1,90 Meter Breite ohne Spiegel eine stattliche Erscheinung.

Voll auf Luxus getrimmt ist der Innenraum: Die Sitze mit variablen Seitenwangen sind bequem und mit Sitzheizung- und Kühlung ausgestattet. Und nicht nur vorne sind die Platzverhältnisse üppig bemessen, auch Passagiere im Fond haben reichlich Beinfreiheit - Coupé hin oder her. Dazu kommt die Daimler-typische Verarbeitungsqualität und Material-Anmutung, die nicht nur optisch überzeugt, sondern auch mit der wunderbaren Haptik. Ledersitze mit Ziernähten, und weiche Kunststoffe an Stellen, an denen es rational begründbar eigentlich gar nicht nötig ist - das passt einfach zum Gesamteindruck. Nur die Luftausströmer auf dem belederten Armaturenbrett - aus braunem Plastik statt in Chromoptik wie die übrigen - fallen aus dem Rahmen. Aber auf höherem Niveau kann man schwer meckern.

Doch ganz abgesehen vom schönen Schein bietet der CLS alle möglichen Annehmlichkeiten von der x-fachen elektrischen Sitzverstellung über die Rückfahrkamera bis zur Connectivity auf dem neuesten Stand der Technik. Der Touchscreen-Technik für den zentralen Bildschirm verweigert sich Mercedes aber und setzt auf den bekannten Dreh-/Drückschalter. Das ist natürlich Geschmackssache, aber etwas unpraktisch ist das in der Bedienung unserer Ansicht nach schon. Bei den elektronischen Helfern aber ist alles State of the Art - meist aus der S-Klasse übernommen - vom Kollisionswarner mit Bremsassistent über den aktiven Spur-Assistenten bis zur Verkehrszeichenerkennung. Für 2.400 Euro Aufpreis ist ein Abstandshalte-Tempomat mit Staupilot verfügbar. Bei der Aufpreisliste sind dem Kunden nach oben hin keine Grenzen gesetzt.

Ab 66.045 Euro gibt es den CLS mir Biturbo-V6-Benziner mit 245 kW/333 PS plus Allradantrieb. Der Testverbrauch auf 100 Kilometer lag über die Distanz bei etwa acht bis neun Liter. Das ist kein schlechter Wert. Denn der Motor zieht schon aus dem Drehzahl-Keller kräftig an. Das ist dem früh anliegenden Drehmoment geschuldet. Das Aggregat ist außerdem eine überaus kultivierte Antriebsquelle, die gut mit der neuen Siebenstufen-Automatik harmoniert. Von null auf 100 km/h geht es in 5,6 Sekunden, aber das ist eigentlich Nebensache. Souveränität und Durchzug sind hier Trumpf. Und das luftgefederte Fahrwerk bügelt im Komfort-Modus einfach alles weg, was dem Wagen unter die Räder kommt. Insgesamt ist der CLS ein Wagen, den man viel besser im Grunde nicht bauen kann.

Jutta Bernhard/mid

Technische Daten Mercedes-Benz CLS 400 4Matic:
Viertüriges Oberklasse-Coupé mit fünf Sitzplätzen, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: 4,95/1,88/1,42/2,87; Leergewicht 1.845 kg; zul. Gesamtgewicht 2.370 kg, Kofferraumvolumen: 590 bis 1.550 l; Wendekreis: 11,18 m, Tankinhalt: 59 l, Preis: ab 66.045 Euro.
Motor: Sechszylinder-Turbobenziner, Hubraum: 3.498 ccm, Leistung: 245 kW/333 PS bei 5.250-6.000/min, max. Drehmoment: 480 Nm von 1.200-4.000/min, Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (elektr. abgeregelt), 0 bis 100 km/h: 5,4 s, Normverbrauch: 7,4 l/100 km, CO2-Ausstoß: 171 g/km, Testverbrauch: 8,2 l/100 km, Neungang-Automatik, Hinterradantrieb.

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