Flug

ELA, wir haben ein Problem

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  • 22. Februar 2017, 17:11 Uhr
  • Mirko Stepan

ELA - hinter diesem Kürzel steckt ein System, das Leben retten kann. Der 'Emergency Landing Assistant' berechnet mögliche Routen für einen Notlande-Platz, wenn bei einem Flugzeug Triebwerke ausfallen.


ELA - hinter diesem Kürzel steckt ein System, das Leben retten kann. Der "Emergency Landing Assistant" berechnet mögliche Routen für einen Notlande-Platz, wenn bei einem Flugzeug Triebwerke ausfallen. Der von Tom Hanks jüngst verkörperte Pilot Chesley B. Sullenberger, der vor acht Jahren auf dem Hudson River notwasserte, hätte mithilfe des Systems erkennen können, dass auch der New Yorker Flughafen LaGuardia im Gleitflug erreichbar gewesen wäre.

"Das System ist eine Entscheidungshilfe für die Crew", erklärt Professor Wolfram Schiffmann, Experte für Rechner-Architektur an der Fernuniversität in Hagen. Gemeinsam mit Jürgen Vörding, der ELA im Rahmen einer Bachelor-Arbeit als App für ein Android-Tablett entwickelt hat, wird er das System auf der Internationalen Fachmesse für Allgemeine Luftfahrt AERO (5. bis 8. April) in Friedrichshafen präsentieren.

ELA kalkuliert unter Berücksichtigung aller entscheidenden Faktoren wie Windstärke- und Richtung, Höhe, Sinkgeschwindigkeit und weiterer Kennzahlen, wo eine Notlandung möglich ist. Sind Alternativen vorhanden, erstellt das System ein Ranking - die Entscheidung über das endgültige Vorgehen liegt beim Piloten. Das Navigationssystem kann mit dem Autopiloten verbunden werden. Dadurch bleibt mehr Zeit für die Kommunikation mit der Flugsicherung. Die Landung führt der Pilot dann wieder selbst durch.

Was gut ist für Flugpassagiere, ist schlecht für Hollywood: Mit ELA hätte der Stoff für ein spannendes Biopic gefehlt und Tom Hanks hätte einen fliegenden Helden weniger in seiner Filmografie.

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