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Technotrac Ivalo: Hankook weiht Winterreifen-Testcenter ein

Frühlingsgefühle im Dezember, Hitzewelle im April - das Wetter in unseren Breiten ist ganz sicher nicht dazu geeignet, Winterreifen unter gleichbleibenden Bedingungen zu testen. Hankook hat deshalb jetzt ein eigenes europäisches Testgelände für Winterreifen im finnischen Ivalo, 300 Kilometer nördlich des Polarkreises, in Betrieb genommen.


Frühlingsgefühle im Dezember, Hitzewelle im April - das Wetter in unseren Breiten ist ganz sicher nicht dazu geeignet, Winterreifen unter gleichbleibenden Bedingungen zu testen. Vor allem dann, wenn eine Marke Führungsanspruch erhebt und mit leistungsfähigen Produkten weiter wachsen will. Der Reifenhersteller Hankook - nach eigenen Angaben unter den Big Five des Marktes - hat deshalb jetzt ein eigenes europäisches Testgelände für Winterreifen im finnischen Ivalo, 300 Kilometer nördlich des Polarkreises, in Betrieb genommen. Technotrac heißt die hochmoderne Anlage, die jetzt ihrer Bestimmung übergeben wurde.

Drei Flat-Tracks und zwei Schneehandling-Strecken gehören zum Kern des Testgeländes. Die Flat-Tracks bieten die Möglichkeit, neu entwickelte Reifenprofile und Gummimischungen auf Bremsleistung, Traktion und Seitenführungskräfte beim Fahren auf Eis und Schnee zu prüfen. Die Handling-Abschnitte erlauben die Beurteilung der Einflüsse auf das Fahrverhalten, Hankook hat sie vor allem auf die Anforderungen von Premium-Fahrzeugen zugeschnitten. Außerdem gehören Büros und Konferenzräume und natürlich hochmoderne Werkstätten zur Anlage. Nachdem die Winterreifen des Herstellers für den europäischen Markt bereits im deutschen Entwicklungszentrum Hannover entwickelt und unter anderem in Ungarn produziert werden, müssen sie ihr Potenzial während der Erprobung künftig auch unter den Bedingungen des europäischen Winters unter Beweis stellen.

"Europa ist einer der wichtigsten und größten Märkte für Hankook weltweit. Wir haben deshalb lange auf eine regionale Produktentwicklung hingearbeitet", sagt Ho-Youl PaeHo-Youl Pae, Europa-Chef der Reifenmarke. "Wir sind stolz darauf, dass nach den Sommerprofilen jetzt auch, die in Europa hergestellten Winterprofile hier unter Top-Bedingungen getestet werden können, um sie bestmöglich auf die vorherrschenden Straßen- und Klimaverhältnisse, als auch Marktanforderungen abstimmen zu können. Mit unserem eigenen europäischen Wintertestgelände können wir darüber hinaus unsere Stellung als Premium-Reifenhersteller in Europa weiter festigen."

Im harten Wettbewerb des Reifenmarktes sind solche Investitionen dringend erforderlich, seit Jahren verstärkt Hankook deshalb den Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) kontinuierlich. "Schon jetzt arbeiten rund fünf Prozent aller Mitarbeiter weltweit im F&E-Bereich, das sind über 1.000 an der Zahl", sagt Entwicklungschef Dr. Hyung Nam Kim. Erst im vergangenen Oktober öffnete das neue globale Forschungs- und Entwicklungszentrum 'Hankook Technodome' in Daejeon (Südkorea). Hier laufen die Leitungen zusammen und konzentrieren sich die Ergebnisse der Forschungsarbeiten aus den vier regionalen F&E-Standorten in Amerika, China, Japan und Europa.

In Hannover haben die europäischen Reifenentwickler von Hankook ihr Quartier. Bereits seit 1997 baut die Marke ihre Forschungsprojekte dort kontinuierlich aus und zählt heute zu den Hauptlieferanten vieler Premium-Automobilhersteller, darunter Audi, BMW, Mercedes-Benz, Mini, Porsche und VW. Unter den Lkw-Herstellern greifen MAN, Mercedes-Benz Trucks und Scania auf Hankook-Reifen zurück.

"Der ständige Ausbau des Erstausrüstungs-Geschäfts erfordert parallel dazu eine Ausweitung der Testkapazitäten, wie sie mit dem neuen 'Technotrac Ivalo' nun geschaffen wurde. Unter diesen Voraussetzungen gehen wir davon aus, dass wir die Effektivität unserer Forschungs- und Entwicklungsvorhaben deutlich steigern können", sagt Dipl.-Ing. Klaus Krause, Chef des europäischen Entwicklungszentrums in Hannover, von wo aus die Testaktivitäten auf dem neuen 'Technotrac Ivalo' ab sofort koordiniert werden.

Michael Kirchberger

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