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Mobile World Congress 2017: Seat setzt auf Konnektivität

Elektrifizierung, autonomes Fahren und Konnektivität. Das sind die drei aktuellen Megatrends der Automobilindustrie. Auf dem gestern zu Ende gegangenen Mobile World Congress, kurz MWC, hat sich Seat der Konnektivität verschrieben. Der Vorstandsvorsitzende Luca de Meo stellte in Barcelona sein Zukunftskonzept vor. Das Ziel ist es, die Marke zu einem Pionier der Fahrzeugkonnektivität zu machen.

Um dieses zu erreichen, erschafft Seat ein digitales Ökosystem, das die Nutzererfahrung individualisieren und erweitern soll. Luca de Meo will dabei ,,führend im Bereich von Technologien werden, die es erlauben, eine einfache, individuelle und hochgradig vernetzte Nutzererfahrung zu erschaffen". Der Seat-Chef geht davon aus, diese ab 2018 oder 2019 in den Autos der spanischen VW-Tochter anbieten zu können. Als wichtigste Beispiele nannte er Verkehrsvorhersagen in Echtzeit und Routenempfehlungen, die unter anderem Restaurants, Shops und Services anzeigen. Zudem sollen in künftigen Seat-Modellen Vorschläge angezeigt werden, die auf Änderungen des Fahrerkalenders beruhen. Auch an einem System, das Verkehrsdaten in Echtzeit mit Faktoren wie Schulzeiten, Wetterbedingungen oder erhöhtem Verkehrsaufkommen bei Großevents analysiert, forschen und entwickeln die Spanier.

,,Bis diese Funktionen Realität sind, bieten wir den ,Seat Dongle' an, der in der zweiten Jahreshälfte 2017 auf den Markt kommen wird", so de Meo. Er ist ein Gerät, das es Fahrzeugen, die noch nicht für digitale Technologien ausgestattet sind, ermöglicht, auf die neueste Generation der ,,Connected Services" zuzugreifen. Dank einer On-Board-Diagnose-Schnittstelle, kurz OBD, kann es zuverlässig auf Fahrzeugdaten zugreifen und sie an das Smartphone des Fahrers schicken.

Einer der neuen Orte, an dem Seat im Mobilitätsbereich forscht, ist das ,,Metropolis:Lab Barcelona". Es ist das sechste internationale Forschungszentrum dieser Art im Volkswagen-Konzern. Ab April werden dort im ersten Jahr 23 Spezialisten Software und Algorithmen im Zusammenhang mit mobilen Dienstleistungen entwickeln. Diese greifen auf Daten von Fahrzeugen, Barcelona als Smart City und Bewegungen von Fußgängern zurück. Ziel ist eine einfachere, sicherere und effizientere Beziehung zwischen Menschen und Fahrzeugen im urbanen Raum. Die Spezialisten des Lab haben Zugriff auf eine Flotte von Fahrzeugen, die Seat für den Start eines Carsharing Projektes in Barcelona nutzt. Diese besteht aus zehn e-Mii, einem elektrischen Prototyp des Mii, der von Seat auf dem MWC 2017 vorgestellt wurde.

Darüber hinaus war Seat auch auf dem Stand von Sunhill vertreten, einem Spezialisten im Bereich von mobilen Zahlungslösungen. Drei Fahrzeuge mit Full-Link-Technologie zeigten, wie Connected-Car-Technologie im Zusammenspiel mit einem Parkplatzreservierungs- und Zahlungssystem funktioniert. (ampnet/oa)

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