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Neue Mercedes S-Klasse: Selbst ist der Benz

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  • 17. März 2017, 14:31 Uhr
  • Mirko Stepan

Die Autobranche steuert Richtung automatisiertes Fahren. Wenn Mercedes im Herbst die überarbeitete S-Klasse auf die Straße schickt, wird diese vieles selbständig erledigen.

Die Autobranche steuert Richtung automatisiertes Fahren. Wenn Mercedes im Herbst die überarbeitete S-Klasse auf die Straße schickt, wird diese vieles selbständig erledigen, was bisher zum Handwerkszeug des Fahrers gehörte.

Die neue S-Klasse ist mit neuen Kamera- und Radarsystemen ausgerüstet, die das Oberklasse-Modell bis zu 250 Meter vorausschauen lassen. Laut Christoph von Hugo, Leiter Aktive Sicherheit bei Daimler macht die S-Klasse mit den neuen Assistenzsystemen einen "deutlichen Schritt in Richtung automatisiertes Fahren". Auch wenn der Fahrer immer noch selbst die Kontrolle über das Auto haben muss, ist das Mercedes-Flaggschiff bereits soweit, dass er die Hände vom Lenkrad lassen könnte.

Die Grenzen des Machbaren immer weiter hoch zu setzen - selbst wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen derzeit noch nicht angepasst sind - ist die Aufgabe, die sich die Entwickler um ihren Boss von Hugo gesetzt haben. Man entwickele die Systeme zur Längs- und Querregelung weiter und beziehe immer neue Informationsquellen und Situationen mit ein. Das sorge dafür, dass mittlerweile auch auf Landstraßen eine präzise Spurführung möglich sei.

Und dank der komplexen Systeme, die unterschiedlichste Verkehrssituationen erfassen können, lässt sich in Zukunft auch die Unfallgefahr verringern. Das Auto kann auf kritische Situationen schneller reagieren als es ein Mensch könnte - das ist mehr als der erste Schritt in Richtung Autopilot. Von Hugo: In so schwierigen Situationen wie Stauende, Kreuzungssituationen oder auch bei querenden Fußgängern können die Systeme den Fahrer sehr früh warnen und ihm dann auch eine Bremsunterstützung anbieten. "Sogar soweit, dass das Fahrzeug autonom eine Bremsung einleitet, wenn der Fahrer dazu nicht in der Lage ist beziehungsweise nicht rechtzeitig reagiert", sagt von Hugo.

Dass diese Situationen von den technischen Helfern beherrscht werden, merkt der Fahrer nicht, solange sie "lautlos" im Hintergrund arbeiten, weil sie nicht eingreifen müssen. Wenn sie in den Vordergrund treten, hat es die Situation erfordert. Bis sie dauerhaft den Ton angeben, wird allerdings noch eine Weile dauern. In der nächsten S-Klasse könnten sie es - wenn sie dürften.

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