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Sonst noch was? - Die Sache mit der Zukunft

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  • 19. März 2017, 10:00 Uhr
  • Günter Weigel/SP-X

Hochentwickelte Gesellschaften neigen dazu, immer mehr Dienstleistungen zu kreieren. Ein Trend, der sich auch in der Autoindustrie zeigt.

Besonders zukunftsfest scheint die Autobranche nicht mehr zu sein. Jedenfalls machte Daimler-Chef Dieter Zetsche dieser Tage schon mal deutlich, dass es in Zukunft vielleicht nicht mehr auf die Menge der verkauften Fahrzeuge, sondern eher auf die damit einhergehenden Dienstleistungen ankommen könne. Auf dem Flug zum neuen Mekka der Branche, dem ,,South by Southwest"-Festival in Austin, übte Zetsche jedenfalls schon mal eine neue Rolle ein, falls das mit den Autos nichts mehr wird. Als Flugbegleiter auf dem unruhigen Flug in die Zukunft machte er per Videobotschaft schon mal klar, wie die Sauerstoffmasken funktionieren und wo die Notausgänge sind. Mit derlei Nebenjobs kennt sich der Dieter aus. Schon vor Jahren, noch zu unseligen Daimler-Chrysler-Zeiten, half er bierzapfend an der Bar aus. Das zählt auf jeden Fall zu den Dienstleitungen, die man noch länger brauchen wird.
 
Kumpel Carlos, seines Zeichens CEO von Renault, könnte gerade sicherlich auch einen großen Schluck vertragen, wird der Marke doch von Seiten französischer Ermittler vorgeworfen, jahrelang im besten VW-Stil ebenfalls an der Abgasschraube gedreht zu haben. Das könnte Renault rund 3,5 Milliarden Euro alleine an Strafen kosten. Wir vermuten mal ganz unbedarft, da kommt noch mehr - nicht nur bei Renault. Und wenn es kommt, kommt es auch darauf an, wie man damit umgeht. Audi-Chef Rupert Stadler jedenfalls war dieser Tage einerseits ziemlich cool, den anwesenden Journalisten das Jahresergebnis zu erläutern, die gerade stattfindende Razzia in Sachen ,,Dieselthema" aber nicht zu erwähnen. Das half zwar vor Ort, gab andererseits aber im Blätterwald mächtig Schelte. Es ist eben nicht so einfach, alles richtig zu machen.

Oder alles richtig zu können, was man heutzutage machen muss, um im Geschäft zu bleiben. Autovideos zum Beispiel werden besonders schön, wenn man den Wagen in voller Fahrt filmt, gerne auch von oben. Das geht heute ohne Hubschrauber und große Kamerateams. Dafür hätte auch niemand mehr einen Etat. Aber Drohnen machen es möglich. Einfach eine GoPro drangehängt und schon gibt es hochauflösende Actionbilder vom Feinsten. Oder auch mal ein schönes, frühlingshaftes Stillleben von oben mit ein paar knospenden Zweigen vor sommerlichem Himmel. Dann nämlich, wenn sich die Kamera im Baum verirrt hat und in 30 Meter Höhe hängenbleibt. Der Kollege mit der Fernbedienung in der Hand war entspannt genug, die schönen Bilder weiterzuleiten. Allerdings blieb er uns die Auflösung schuldig. Kam die Feuerwehr? Gab es einen Totalschaden an der Drohne? Oder am Baum? Letzteres wäre natürlich nicht besonders nachhaltig und ist schon alleine deshalb heutzutage quasi auszuschließen.
 
Nicht mehr ganz so nachhaltig findet offenbar Ferdinand Piëch sein Engagement im VW-Konzern. Wie die Porsche SE meldet, will der Patriarch wohl seinen Anteil an der Porsche SE verkaufen. Die wiederum hat die Mehrheit der Stimmrechte bei VW. Sein Anteil bleibt in der Familie, weil die das Vorkaufsrecht hat und schon vom Namen her an die Zukunft des Autos glauben muss. Sonst noch was? Nächste Woche wieder.

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