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Techart GTstreet R Cabriolet: Carbon-Renner mit 720 PS

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  • 22. März 2017, 17:22 Uhr
  • Thomas Schneider

Es mutet fast wie Frevel an, wenn sich ein Tuner eines Porsche 911 Turbo annimmt - einem der krassesten Sportgeräte unserer Zeit. Techart ist in dieser Beziehung schmerzfrei und hat schon mehrmals an dem Topmodell des Kult-Sportwagens ''nachgebessert''. Jetzt motzt das Unternehmen die Cabrio-Variante zu einem Carbon-Renner mit bis zu 720 PS auf.

Es mutet fast wie Frevel an, wenn sich ein Tuner eines Porsche 911 Turbo annimmt - einem der krassesten Sportgeräte unserer Zeit. Techart ist in dieser Beziehung schmerzfrei und hat schon mehrmals an dem Topmodell des Kult-Sportwagens "nachgebessert". Jetzt motzt das Leonberger Unternehmen die Cabrio-Variante in verschiedenen Ausbaustufen zu einem Carbon-Renner mit bis zu 720 PS auf.

Das Techart GTstreet R Cabriolet gibt es mit unterschiedlichen Leistungskits für den 911 Turbo und Turbo S der Baureihe 991 vor und nach der Modellpflege 2015. Alle Varianten erstarken durch die Leistungskur in einer ersten Ausbaustufe um jeweils 60 PS und 130 Newtonmeter maximales Drehmoment. Die Turbos aus der ersten Hälfte des Lebenszyklus kommen so auf 580 bzw. 620 PS sowie 840 bzw. 880 Nm maximales Drehmoment, die aktuellen Modelle leisten 600 und 640 PS und 790 bzw. 880 Nm.

Exklusiv für den aktuellen Turbo S gibt es noch eine Schippe mehr: Das Powerkit Stufe 2 bringt 140 zusätzliche Pferdestärken im Heck, erhöht das Drehmoment um 170 Nm und sorgt für 720 PS und 920 Nm im Datenblatt. Die gepimpte Top-Variante erledigt den Standard-Sprint von 0 auf Tempo 100 in 2,7 statt 2,9 Sekunden und ist bei Vollgas von 0 bis 200 km/h mit 8,5 Sekunden sogar 1,4 Sekunden schneller als das Original aus Zuffenhausen. Der Topspeed erhöht sich um zehn auf 340 km/h.

Doch Leistung ist nicht alles, auch am Blechkleid legt der Tuner Hand an. Dabei kommen auf breiter Front Anbauteile aus Carbon zum Einsatz - frei nach dem Motto "viel hilft viel". So bestehen unter anderem der Front- und Heckspoiler, Lufteinlässe, Kotflügel und Seitenschweller aus dem angesagten Leichtbau-Werkstoff. Nur die vier zentral angeordneten Endrohre mit stufenloser pneumatischer Klappenverstellung bestehen aus Titan, sind aber zusätzlich Carbon-ummantelt. Das aktive Aerodynamik-Kit wirkt sich laut Techart "positiv auf den cW-Wert aus" und sorgt für einen Gesamtabtrieb von 321 Kilogramm bei 300 km/h.

Beim Fahrwerk haben die Kunden mehrere Optionen, bis hin zum Gewindefahrwerk mit PDCC-Anbindung oder dem nachrüstbarem Noselift-System, letzteres verhilft dem Geschoss auf Knopfdruck zu 60 Millimeter mehr Bodenfreiheit an der Vorderachse. Bei den Gummis für die wahlweise 20 oder 21 Zoll großen Räder setzt Techart auf eine Mischbereifung in den Dimensionen 265/35 ZR 20 bzw. 265/30 ZR 21 vorne und 325/30 ZR 20 bzw. 325/25 ZR 21 an der Hinterachse.

Und weil beim originalen Interieur nach Ansicht des Tuners das feine Leder nicht fein genug und die Ziernähte nicht stylisch genug sind, wird auch der Innenraum ummöbliert und mit reichlich Alcantara nachgewürzt. Auf dem Handschuhfachdeckel prangt als Beweis der Bemühungen eine gefräste Plakette, "die Exklusivität und Echtheit des Techart GTstreet R Cabriolets zum Ausdruck bringt".

Das dicke Ende kommt wie so oft zum Schluss. Der Umbau des rund 190.000 Euro (911 Turbo Cabrio) bzw. 218.000 Euro (911 Turbo S Cabrio) teuren "Basisfahrzeugs" kostet zwischen 85.000 und 200.000 Euro. Das darf man getrost eine selbstbewusste Preispolitik nennen.

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